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Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt

arbeitsamtNürnberg/Düsseldorf (ddp-nrw). Angesichts der Wirtschaftskrise bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland angespannt.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ging deutschlandweit die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Vergleich zum Vormonat
um 48 000 auf 3,41 Millionen zurück. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre hatte es im gleichen Zeitraum jedoch einen
Rückgang um 129 000 gegeben. «Die erwartete Frühjahrsbelebung wird überlagert durch die starke Rezession», sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise am Dienstag in Nürnberg. Bei der Quote habe es im Vergleich zum Vormonat ein leichtes Minus von 8,2 auf 8,1 Prozent gegeben.

   In Nordrhein-Westfalen sank die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 550 auf 811 480 Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 9 Prozent, im Vorjahresmonat wurden 8,4 Prozent
ausgewiesen, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mitteilte.

   Positiv entwickelt im Vergleich zum Vorjahr habe sich indes die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Deren Zahl habe im Juni in
NRW bei 265 280 gelegen, 32 340 weniger als im Vorjahresmonat. Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr und länger ohne Job ist.

   Die Kurzarbeit habe weiterhin den Anstieg der Arbeitslosigkeit und den Abbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
gebremst, sagte Christiane Schönefeld, Chefin der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Sie schätzt die Kurzarbeit als «Brückenfunktion, ohne die im ersten Halbjahr vermutlich wesentlich mehr Menschen in NRW arbeitslos geworden wären».

   Von Beginn der Wirtschaftskrise im Oktober bis Mai zeigten den Angaben zufolge in NRW 21 130 Betriebe aus konjunkturellen
Gründen Kurzarbeit für 587 330 Beschäftigte an. Der bisherige Höchststand sei im März erreicht gewesen. Tatsächlich kurz gearbeitet hätten in diesem Monat 243 330 Beschäftigte in 7800 Betrieben.

   Vom 1. bis zum 24. Juni seien in den Agenturen der Regionaldirektion NRW rund 2010 Anzeigen für Kurzarbeit mit rund 29 580 Beschäftigten erfasst worden. Für den gesamten Juni würden schätzungsweise bis zu 2700 Anzeigen mit bis zu 40 000 Personen
erwartet. Damit dürfte die Zahl der seit Oktober 2008 eingegangenen Anzeigen auf Kurzarbeit auf insgesamt bis 23 830 Anzeigen
für bis zu 627 330 Personen gestiegen sein.

   Aus Sicht des DGB in NRW ist Kurzarbeit, verbunden mit Qualifizierung, das «wirkungsvollste Mittel gegen Entlassungen».
DGB-Landeschef Guntram Schneider beklagte, dass bisher die Kurzarbeit «so gut wie gar nicht für Qualifizierungsmaßnahmen genutzt wird». So aber könnten die Beschäftigten fit gemacht werden für die Zukunft.
(ddp/sam/muc)

 

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