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Duisburg: Politik der Aufklärung – Marxloher Ratsherr und Bezirksvertreter ermitteln Müllsünder

Quelle: Dieter Stradmann

Groß war die Aufregung, als am Sonntag, den 14.03.2021 gegen 15.00 Uhr Unbekannte eine LKW-Ladung voll Bauschutt gegenüber der Grundschule an der Sandstraße in Marxloh abkippten.

Besonders „sauer“ war der Marxloher Ratsherr Dieter Stradmann (SPD), der erst im letzten Oktober das Mandat vom langjährigen SPD Ratsherren Manfred Slykers übernommen hatte. Seine Familie ist seit über 100 Jahren die Hausmeister-Familie der Schule. Mit Müll rund um das Schulgelände wird Stradmann immer wieder konfrontiert. Doch dies war jetzt aber eine ganz andere Dimension.

Neben Gipskarton-Resten und Fliesen fanden sich in dem Haufen auch Reste von Farben und Verdünnern, sowie spitze Kermamik-Gegenstände. „Nicht auszudenken, wenn Kinder dies als Abenteuerspielplatz entdeckt und sich verletzt oder vergiftet hätten“, sagte Stradmann besorgt.

Quelle: SPD Duisburg, Dieter Stradmann

In den sozialen Medien kursierten schnell Gerüchte, wer wie üblich hierfür verantwortlich sein dürfte. Facebooknutzer ließen sich ausgiebig über den Niedergang des Stadtteils aus.

Innerhalb eines Tages war das Ordnungsamt der Stadt Duisburg vor Ort und nahm erste Ermittlungen auf. Kurz danach wollten Ratsherr Stradmann und Bezirksvertreter Krönke gemeinsam die gefährlichsten Stellen des Haufens abdecken, bis die Wirtschaftsbetriebe zur Abholung kamen. Hierbei stießen sie auf Dokumente, die einem möglichen Tatverdächtigen zugeordnet werden konnten.

Vor Ort in Marxloh –  nahe der Weseler Straße –  wurde festgestellt, dass der Herausgeber der gefundenen Dokumente auch gleichzeitig Bauherr einer Immobilie auf seinem Grundstück ist. Hinter dieser Immobilie fanden sich Restspuren eines Bauschutthaufens, der in etwa die gleiche Größe gehabt haben musste, den die wilde Kippe auf dem Schulparkplatz einnahm.

Konkret handelt es sich bei dem Bauherren um einen an der Weseler Straße ansässigen Verein, dessen Vorstände von Bezirksvertreter Krönke mit der Existenz der Bauschuttkippe konfrontiert wurden. Eine Ahnung, wo der Bauschutt herkomme habe man nicht, aber man sicherte zu, sich umzuhören, wer für diese Tat verantwortlich sein könnte. 

Claus Krönke

Krönke berichtet, dass er 10 Minuten später einen Anruf erhalten habe, dass der Verantwortliche ausgemacht sei und bereits damit beschäftigt ist, den Bauschutt wieder einzusammeln. Die Überraschung war groß, als die beiden SPD Politiker vor Ort genau die Vorstände antrafen, die eben noch zugesichert hatten sich umhören zu wollen. Gemeinsam schaufelten sie die Baustellenabfälle in ihrer Straßenkleidung auf einen schnell herbei beorderten Anhänger.

Der Glaube daran, dass mit der Beseitigung des angerichteten Umweltschadens nun alles erledigt sei, dürfte ein Trugschluss sein. Auf die illegale Beseitigung von Bauschutt und gefährliche Stoffe stehen hohe Geldstrafen. Gespart haben dürfte der Verein die Kosten für die Beseitigung der wilden Kippe durch die Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Solche Kosten sind zusätzlich zur Geldstrafe vom Verursacher zu begleichen – und garantiert nicht günstig.

Stradmann und Krönke als Bezirkspolitiker vor Ort haben sich bereits direkt nach der Wahl vorgenommen die Lösung des Müllproblems in Marxloh ganz oben auf die Agenda zu setzen. Praktisch vor Ort mit der konkreten wilden Kippe konfrontiert zu sein und dann noch gemeinsam einen Teil zur Aufklärung beitragen zu können, sehen beide als Ansporn, dass dieses leidige Thema lösbar ist.

„Persönlich berührt bin ich davon, dass jede wilde Müllkippe immer einer bestimmten Bevölkerungsgruppe durch die Meinungsmache zugeordnet wird.“ So Krönke. „Oft ist die Geschichte, wenn sie aufgeklärt wird eine ganz andere… Und niemanden interessiert es richtig, was die Wahrheit ist. Natürlich wissen wir, dass durch neu zugewanderte Menschen bewusst oder in Unkenntnis solche Müllkippen angelegt werden. Perfide finde ich, dass es Trittbrettfahrer aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft gibt, die zu eigenem Vorteil auf den Zug aufspringen und ihre Taten versuchen anderen in die Schuhe zu schieben.“

Ratsherr Dieter Stradmann sieht sich durch diesen Fall bestätigt: „ Wenn jemand illegale Dinge in Marxloh macht, dann muss er sie mit sicheren Gefühl im Bauch machen letztendlich aufzufliegen und bestraft zu werden. Wir müssen die vielen Maßnahmen noch besser vernetzen und bei Bedarf auch verstärken, um diesem Problem Herr zu werden.“

Stradmann als Ratsherr sowie Krönke als Bezirksvertreter wollen (sobald es möglich ist) alle mit dem Thema beschäftigten Akteure aus Verwaltung und Zivilgesellschaft zu einer Runde einladen. Hier sollen Wege gesucht werden, wie man die Kräfte noch weiter bündeln kann, um die Verursacher von Vermüllungen im Stadtteil dingfest zu machen.

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