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Duisburg Hamborn: „Es fehlt nicht an guten Boxern – Es mangelte an Unterstützung“

Duisburg, die Stadt des Sportes. Hier wird Vereins-Förderung grundsätzlich groß geschrieben. Boxen ist nicht nur Sport, sondern auch Kultur. Denn Faustkämpfe wurden schon im antiken Griechenland ausgetragen. Doch was, wenn man seinen Antrag auf Förderung zu spät eingereicht hat? Die Box-Abteilung des Schwarz-Weiß Westende Hamborn e.V. und insbesondere die Jugendabteilung leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration in Duisburg. Der Verein verpasste es leider seinen Antrag auf Förderung durch die Integrations-Pauschale bei der Stadt Duisburg fristgerecht einzureichen und wandten sich aus der Not heraus an kommunale und lokale Politiker/innen und baten um Unterstützung bezüglich der Anschaffung notwendiger Sportausrüstung.

Dank der Vermittlung durch den Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir konnte der Verein mit dem TIAD e.V., einem Verein türkisch-stämmiger Geschäftsleute in Duisburg und Umgebung, in Kontakt treten und Letzterer erklärte sich bereit, die gesamten Anschaffungskosten in Höhe von 1.965 Euro zugunsten des Boxclubs zu übernehmen. Um sich für das großzügigen Sponsorings seitens des TIAD e.V. erkenntlich zu zeigen, lud der Verein sämtliche Beteiligte ein um allen einen Einblick in ihre Vereinsarbeit zu ermöglichen und präsentierten einige der talentiertesten Sportlerinnen und Sportler, die durch den Verein und des großzügigen Sponsoring getragen werden.

Trainer Ali Eran bedankte sich aufrichtig bei dem Sponsor, der heute durch Erkan Dural (Vorsitzender der TIAD) vertreten wurde und allen Förderern und Trägern, die die Vereinsarbeit erst ermöglichen. Voller Stolz präsentierte der Trainerstab, zu denen auch auch Horst Enning und der 90-jährige Hans Westerfeld gehört. Letzterer ist ein Urgestein der Boxer-Szene und mehr als 75 Jahre schon im Box-Sport aktiv. Ans Aufhören denkt er gar nicht. „Ich bin seit der Gründung dieses Vereines mit dabei“, sagte er. Zu ihren erfolgreichsten Talenten gehören die 16-jährige Jenin Heck (Deutsche Meisterin) und den 23-jährigen Serhat Parlak (Deutscher Vize-Meister). Beide stellten sich den Fragen von Mahmut Özdemir. Für SPD-Ratsherrn Muhammet Ketici ist der Verein eine Herzensangelegenheit. „Ich habe bis zu meinem 17. Lebensjahr in diesem Verein geboxt. Auch ich wurde von Hans Westerfeld trainiert“.

Serhat Parlak selbst boxt bereits seit 10 Jahren. Er studiere bereits im 5. Semester Internationale Wirtschaft an der Hochschule Ruhr-West in Mülheim. „Es ist neben dem Sport natürlich recht anstrengend“, gab er zu. Er trainiere jeden Tag bis zu 2 Mal, insgesamt absolviere er je Woche 11 Einheiten auf maximal 3 Stunden. „Als Sportler verpasst man leider viele Momente im Leben. Das gehört aber zum Erfolg dazu“, sagte er. Seine Mutter bittet ihn täglich die Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen, in Sorge um ihren Sohn. denn der Sport ist nicht gerade ungefährlich. Dennoch bedeutet ihm dieser Sport eine ganze Menge. „Ein Leben ohne Boxen kann ich mir nicht mehr vorstellen“, schwärmte er.

Jenin Heck wird von ihrer Schule und den Lehrern sehr rücksichtsvoll mit ihrem Sport gefördert. Sie ist dankbar dafür. „Es ist für mich nicht selbstverständlich, das mich meine Lehrer fördern und mir alles ermöglichen“. Das Box-Talent liege wohl in der Familie. Ihre Schwestern seien ebenfalls im Sport aktiv eingebunden. „Wir haben alle die gleichen Ziele und gehen dieselben Wege“, sagte Jenin Heck. „Wenn man weiß, worauf man hin arbeitet, dann sind alle Ziele möglich. Das Wichtigste ist, das die Familie einen unterstützt, und dies tut meine Familie. Sie reisen mir zu meinen Wettkämpfen immer hinterher. Egal, ob ich im Ausland unterwegs bin oder in einem anderen Bundesland“, sagte sie. Sie selbst trainiere 6-mal wöchentlich mehrere Stunden. Freundschaften kommen bei ihr nicht zu kurz. Sie nehme sich Zeit um mit ihren Freunden in Verbindung zu bleiben. Sie selbst boxe seit ihrem 13. Lebensjahr. Heute ist die ehrgeizige Sportlerin erst 3 Jahre dabei, aber enorm erfolgreich. Sie sei sehr diszipliniert dabei. Deshalb ging es auch so zügig mit dem bisher erzielten Erfolg. Sie selbst kommt aus Essen. Sie musste den Verein wechseln, da ihr Trainer aufgehört habe. Der Lehrerberuf stand ihm im Wege, seinen „Youngster“ weiterhin zu supporten. Sie suchte lange nach einen Trainer auf den man sich verlassen könne. „Hierfür ist Ali der Richtige und ich bin auch stolz hier in Duisburg dabei sein zu dürfen“, sagte Jenin. „Auch Herr Westerfeld ist ein sehr guter Trainer.“ – „Ich bin mächtig stolz auf alle hier und auch auf diesen Verein“, wandte Ur-Gestein Hans Westerfeld ein.

Nach dem offiziellen Teil wurden alle Gäste, Förderer und Sponsoren durch die Räumlichkeiten geführt. Zwischendurch gab es einen Schaukampf zwischen Muhammet Keteci (Ratsherr Alt-Hamborn) und Erkan Dural (SPONSOR TIAD). In den Box-Sport tastete sich Mahmut Özdemir ebenfalls vorsichtig ein heute. Zunächst zeigte sich der Bundestagsabgeordnete etwas befremdet, fand aber dennoch Geschmack an dem Sport.

Die Hallen, in der der Verein ansässig ist habe eine ganz besondere Vergangenheit, schwärmte Ali Eran. Ursprünglich sei das Gebäude eine Bergbau-Schule gewesen. Später wurde diese der Stadt Duisburg von der Firma Grillo käuflich erworben. Die Firma Grillo hat es dem Verein verpachtet, damit der Vereinssport fortgesetzt werden kann. Gabriela Grillo selbst sei Schirmherrin des Vereines. Diese überlässt dem Verein zu städtischen Konditionen die Hallen.

Die ausführliche Fotostrecke zum Event können Sie unter folgendem Link abrufen:

https://xtranews.pics/index.php?/category/90

 

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