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Frauen aller Länder laden ein zum multikulturellem Online-Gebet

Eigentlich lebt die Initiative „Frauen aller Länder laden ein“ aus dem Duisburger Norden von ihren nachbarschaftlichen Themenabenden, zu denen sie mehrmals im Jahr einlädt. Pro Veranstaltung erreichen die Frauen so zumeist 80 bis 100 Besucherinnen verschiedener Glaubensrichtungen und unterschiedlichen Alters. Diese für die Verständigung und das gegenseitige Kennenlernen muslimischer und christlicher Frauen so wichtigen Veranstaltungen sind jetzt wegen Corona erstmal nicht mehr möglich.

Um all jenen, die im Normalfall zu den eigentlich geplanten Themenabenden dieses Jahres gekommen wären, gerade jetzt in Zeiten von Corona und Kontaktsperre Mut, Hoffnung und Zuversicht zusprechen zu können, geht die Initiative nun mit ihrem ersten interreligiösen Online-Gebet neue digitale Wege. Hierfür haben die acht Frauen meditative Texte, Gebetsimpulse und Lieder zusammengestellt, die sie im Wechsel vortragen. Natürlich alles im gebotenen Abstand voneinander und erst vereint im Zusammenschnitt der einzelnen Beiträge zum gemeinsamen Online-Gebet.

Seit 19. Mai 2020 ist das Video nun online. Das Datum der Veröffentlichung ist nicht zufällig gewählt. Denn der 19. Mai 2020 gilt in christlicher Tradition als einer der sogenannten Bitttage vor Christi Himmelfahrt, an denen die Gläubigen um Gottes Segen für die aufblühende Natur und ihre Früchte sowie um einen verantwortungsvollen Umgang der Menschen mit dem Nächsten und der Schöpfung bitten. Bei den Muslimen gehört die Nacht vom 19. auf den 20. Mai in diesem Jahr als die 27. Nacht des Ramadans zu den Höhepunkten des Fastenmonats. In der so genannten „Nacht der Bestimmung“ gedenken muslimische Gläubige der Offenbarung der ersten Teile des Koran an den Propheten Mohammad. Diese Nacht wird mehrmals im Koran erwähnt.

Bis zum Morgengrauen beten und lesen sie dann im Koran. Ort der nächtlichen Gebete ist dabei in der Regel die festlich geschmückte Moschee. Aber in diesem Jahr ist wegen der Corona-Pandemie alles anders und ein Besuch der Moschee für die meisten eher unwahrscheinlich. Das bedeutet für viele auch den Verzicht auf das Beten in Gemeinschaft mit anderen. Und das fällt schwer. Genauso wie es den Christen schon seit der Woche vor Ostern besonders schwer fällt, ihre Feiertage ohne die üblichen festlichen Gottesdienste zu verleben. Diese multireligiöse Gebet kann hier sicherlich kein wirklicher Ersatz sein, aber vielleicht ist das Video für manche gerade jetzt ein gewisser Trost. Das zumindest hoffen die muslimischen und christlichen Frauen des Online-Gebets.

 

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