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Duisburger Landgericht stellt Loveparade-Prozess ein – Opfer, Angehörige und Betroffene reagieren mit Entsetzung

Vor 10 Jahren kamen 21 Menschen bei der Loveparade in Duisburg ums Leben. Wer trägt dafür die Verantwortung? Eines der aufwendigsten Gerichtsverfahren der Nachkriegsgeschichte geht ohne Urteil zu Ende.

Das Landgericht Duisburg hat am heutigen Montag Morgen den Prozess um das Unglück der Loveparade 2010 bei dem 21 Menschen ums Leben kamen eingestellt. Bei den drei zuletzt verbliebenen Angeklagten hatte das Gericht zuvor nur eine geringe Schuld vermutet. Damit endet einer der aufwendigsten Strafprozesse der Nachkriegszeit nach 184 Sitzungs-Tagen ohne Urteil. Die Staatsanwaltschaft sowie die verbliebenen drei Angeklagten hatten der Einstellung schon im Vorfeld der Sitzung zugestimmt. Viele der 42 Nebenkläger hatten sich dagegen ausgesprochen – ihre Zustimmung war allerdings rechtlich nicht erforderlich.

Der Verein LOPA2010 e.V. reagiert entsetzt. In einer Pressemeldung wurde folgendes gemeldet:

„Heute ist es 3572 Tage her, seit die beste aufgezeichnete Katastrophe in Deutschland geschehen ist.
3572 Tage ermittelte man intensiv, so das bis heute die deutsche Justiz mit tausenden Videos und hunderttausenden Unterlagen es nicht möglich war weder Schuldige noch Verantwortliche zu identifizieren. Viele Erinnern sich noch daran, als hinter dem Altar der Duisburger Salvatore Kirche eine Ministerpräsidentin den Anwesenden hochrangiger Vertreter der Politik, Kirche sowie den Angehörigen und Verletzten und allen Menschen in Deutschland lückenlose Aufklärung versprach.
Nun 9 Jahre, 9 Monate und 10 Tage später steht das Ergebnis fest. Ein Ergebnis, das die deutsche Demokratie und Justiz zu bieten hat und keinen wirklich verwundert. Einstellung und das auf der frühestes Art, die man sich vorstellen kann. Weder gab man dem Gutachter die Chance seine Ausarbeitung vorzutragen, was er in diesem Verfahren längst ermittelt habe, noch hatten Angehörige die Chance anwesend zu sein. Man hätte wenigstens ihnen das Wort (Einstellung) ins Gesicht sagen können. Dabei in ihre entsetzten Gesichter schauen müssen. Sicher war uns, den einen früher den anderen später klar ,das es kein Ergebnis geben kann, da die Ermittlungen schon 7 Jahre andauerten und Massen an Unterlagen sich türmten. Nun reiht sich auch die Loveparade Duisburg in die endlose Reihe von „Katastrophenopfern“ ein, in der das Rechtssystem versagte. Von Rammstein, über Eschede bis Berliner Breidscheidplatz ist Politik im Spiel, nur gibt es kein Recht und auch keine wahre Aufklärung. Unser Vertrauen in die Justiz so ist nun endgültig schwer geschädigt und wird das Leben vieler prägen. Viele Parteien sind nicht mehr wählbar und das Vertrauen auf die Worte der Politiker nichts mehr wert. In diesen Tagen wurde von vielen Betroffenen Fragen an uns gerichtet, die bis heute keine Antwort fanden. Wie geht es denn weiter? Auch ein Brief der Angehörigen erreichte uns, in denen sie mitteilen, das diese bis vor zum europäischen Gerichtshof ziehen wollen. Als Verein LOPA2010 e.V. sehen wir uns daher weiter in der Pflicht Hilfe zu leisten und werden selbstverständlich für eine Aufklärung kämpfen. Derzeitig gibt es viele Wege die wir noch gehen. Derzeitig prüfen wir die Möglichkeit eine politische Untersuchung bei der EU einzufordern. Dieses nimmt allerdings Zeit in Anspruch, da sie in 6 Sprachen übersetzt werden muss. Denn es liegt klar auf der Hand, das ein erheblicher Einfluss der Politik und ein politischer Untersuchungsausschuss viele Mal verhindert wurde, so wie internen Unterlangen der Vermittlung der Polizei und ihres Verhaltens den Prozess verweigert worden sind. Unser Appell an die Politik ist es nun sich mit uns nach all den vergangenen Jahren endlich an einen Tisch zu setzen und eine Lösung zu finden. Zuma viele Nebenkläger in Zukunft zusätzlich zu ihrem Schicksal zusätzlich insolvent werden. Jeder Politiker der dieses so stehen lässt, hat sein Beruf verfehlt! Insbesondere wollen, das Ministerpräsidenten Armin Laschet, Ministerpräsidenten Karl Josef Laumann, Ministerpräsidenten Peter Biesenbach sowie Ministerpräsidenten Herbert Reul sich mit uns in Verbindung setzen, bevor der Schaden größer wird.“

Bei Rückfragen setzen Sie sich mit uns in Verbindung:
Thorolf Schmidt
(1.Vorstandsvorsitzender)
0173/2665414
Sarah Vogt
(stell. Vorstandsvorsitzende)
0177/8944993
Nicole Ballhause
(Sprecherin der Betroffenen)
0178/8268238

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