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Bitcoin Kurse im freien Fall

Es sieht so aus, als würde der Ausverkauf der Kryptowährung Bitcoin kein Ende finden. Zu Beginn der Woche fiel der Bitcoin auf ein 14 Monats-Tief – der aktuelle Kurs liegt bei knapp unter 4.200 US Dollar. Somit hat sich das Minus in den letzten Tagen auf 33 Prozent summiert. Der extreme Kursrutsch hat auch die anderen Kryptowährungen mitgenommen – auch Ripple wie Ethereum mussten gravierende Abstürze hinnehmen.

Höhenflug und Absturz

Als vor rund zehn Jahren durch das Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ ein abstrakter Aufsatz veröffentlicht wurde, hätte wohl niemand daran gedacht, dass der Bitcoin einmal den Blutdruck bei normalen Anlegern in die Höhe schnellen lassen könnte. Vor einem Jahrzehnt noch belächelt und als unrealistisch abgestempelt, hat sich der Bitcoin zu einer fast schon massentauglichen Währung entwickelt, die nach vielen Höhen nun neue und nicht zu erwartende Tiefen erleben muss.

Letztes Jahr sorgte der Höhenflug für Staunen – der Wert stieg um das 20-Fache und knackte gegen Ende 2017 fast die 20.000 US Dollar-Marke. Derzeit befasst sich die US Justiz mit dem fulminanten Anstieg – schlussendlich gibt es Hinweise, dass mitunter (mehrfach) gegen Gesetze verstoßen wurde.

Genau das hat den Druck auf den Kurs auch erhöht. Seit Mitte 2018 hat der Bitcoin-Wert zwischen 6.000 und 8.000 US Dollar gependelt. Nun folgte der Absturz – ohne ersichtlichen Grund verloren zahlreiche Kryptowährungen mehr als 10 Prozent. Zu Beginn stürzte der Bitcoin unter die 6.000 US Dollar-Grenze; wenig später ging die Talfahrt weiter, sodass er sogar unter die 5.000 US Dollar-Marke fiel. Nun befindet sich der Bitcoin in der Nähe der 4.000 US Dollar-Grenze, die – so Experten – ebenfalls bald fallen könnte.

Natürlich gab es schon im vergangenen Jahr Berichte, der Bitcoin sei eine reine Spekulationsblase; selbst von Manipulationen wurde immer wieder berichtet. Ein weiterer Grund, warum es mit dem Bitcoin-Kurs nach unten ging, war das extrem scharfe Vorgehen der japanischen wie amerikanischen Behörden gegenüber den Kryptowährungen.

Des Weiteren hat Google entschieden, keine Werbung mehr für den Bitcoin zuzulassen. Ein weiterer Schlag in das Gesicht der Krypto- und Bitcoin-Fans.

Dennoch haben Produkte wie auch Dienstleistungen, die auf der Kryptowährung Bitcoin basieren, im Jahr 2018 stark zugenommen. Derartige Produkte werden fast immer von Start-ups angeboten – hin und wieder sind es aber auch etablierte Finanzinstitute, die zwar vor Monaten noch als Kritiker aufgefallen waren, heute aber auf der Seite der Bitcoin-Unterstützer stehen.

Panikverkäufe haben den Bitcoin-Kurs in den Keller stürzen lassen

„Derzeit wird der Krypto-Markt von richtigen Panikverkäufen heimgesucht“, so Salah-Eddine Bouhmidi, Analyst vom Brokerhaus DailyFX. „Man muss sich eingestehen, dass die Euphorie weg ist. Viele Leute haben das Interesse am Bitcoin und an den anderen Kryptowährungen verloren“, so Fawad Razaqzada, Marktanalyst von Forex.com, einem Online-Broker.

Auch all jene, die über einen ETF CFD Broker handeln, sollten sich mit den aktuellen Entwicklungen befassen. Denn schlussendlich könnten die Panikverkäufe auch andere Titel mitreißen, die nicht unmittelbar in Verbindung mit der Kryptowährung stehen, jedoch mit der Blockchaintechnologie, die sich fast hinter jeder Kryptowährung befindet.

Natürlich sind auch viele Anleger kritisch, wenn es um die geplante Aufspaltung von Bitcoin Cash, der Schwesterwährung des Bitcoin, geht. Viele Beobachter glauben, die Aufspaltung könnte in weiterer Folge den Cyber-Devisen-Markt destabilisieren. Bei einem Hard Fork wird die Blockchain-Datenbank sodann ab einem bestimmten Tag mit zwei unabhängig voneinander laufenden Strängen weitergeführt – ein Schritt, der in der Regel immer von einem Software-Update begleitet wird, sodass es auch zugleich zu einer Transaktionsgeschwindigkeitserhöhung kommt.

Jene, die die ursprüngliche Devise bislang gehalten haben, bekommen sodann dieselbe Menge der Schwesterwährung gutgeschrieben – als aus dem Bitcoin die beiden Einheiten Bitcoin Gold wie Bitcoin Cash hervorgingen, gab es jedoch extreme Kursturbulenzen. Diese wären jetzt, bezugnehmend auf den Umstand, dass der Bitcoin aktuell das 14 Monats-Tief erreicht hat, besonders gefährlich.

Der Gesamtwert ist von über 800 Milliarden auf knapp 150 Milliarden US Dollar gesunken

Aktuell haben die rund 2000 Kryptoanlagen einen Gesamtwert von 152 Milliarden US Dollar – vergleicht man den Wert der vergangenen Woche, so erblickt man ein Minus von rund 60 Milliarden US Dollar. Vor einem Jahr, als sich fast alle Kryptowährungen im Bereich der Allzeithochs bewegten, lag der Wert bei 830 Milliarden US Dollar.

„Die Stimmung ist extrem schlecht. Viele Anleger interessieren sich nicht mehr für Kryptowährungen“, so der Großteil der Analysten und Experten. Zudem haben auch die Entscheidungen der SEC, der US Börsenaufsicht, zum Kursrutsch beigetragen: So wurden vergangenen Woche zwei Unternehmen wegen digitaler Börsengänge, sogenannten ICOs, zu hohen Strafen verurteilt – noch immer gibt es auch keine Informationen darüber, ob ein börsengehandelter Indexfonds auf Bitcoin zugelassen werden wird.

 Über die Nachhaltigkeit und das Potential von Kryptowährungen gehen die Meinungen zudem weiterhin weit auseinander. Dies deshalb, weil der extrem rasante Wertanstieg und die Korrektur an eine Spekulationsblase erinnern.

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