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Wenn Autonomie nicht ausreicht

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Nachdem ich in einem knappen Artikel meine Aufmerksamkeit primär der Frage nach Authentizität und der nach Autonomie widmete, ist nun kurz zu erörtern, ob Autonomie und Angemessenheit in einen Widerspruch geraten.

Für manche Autonomie-Aktivisten und -Feinde reduziert sich die Frage nach Autonomie auf ein Ich, Ich und nochmals Ich, ob positiv oder negativ, auf vermeintliche Inhaber einer Verfügungsgewalt. Sachlich gibt es jedoch gar kein Ich, nicht aus Sicht der Hirnforschung, auch nicht aus Sicht der Psychologie. So könnte die Erörterung eines Problems beginnen … die den Blog freilich überlasten würde. Das Wort ‚ich‘ hat lediglich eine grammatische Funktion.

Aber was gibt es tatsächlich? ‚Leute‘, könnte man z.B. antworten, und deren Erzeugnisse. Aus sachlicher Perspektive wäre es allerdings zu wenig, lediglich nach den Urhebern von möglichen Resultaten zu fragen, selbst wenn die Resutate autonom erstellt wurden. Ob sie auch sachlich angemessen wären, ließe sich durch einen Hinweis auf ‚Autonomie‘ nicht beantworten. Die Bandbreite möglicher Lösungen, die anbietbar sein könnten, wäre viel zu groß.
Aber ein Verlag ist auf ein Programm angewiesen. Der AutorenVerlag konzentriert sich seit Frühjahr 2013 z.B. auf analytische Ausrichtungen in Philosophie und Belletristik. Je nach Perspektive könnte dies als einschränkend oder als befreiend empfunden werden. Unabhängig von etwaigen Empfindungen wäre es aber als analytisch orientierter Verlag möglich, nach Autonomie und Angemessenheit von Texten zu fragen. Angemessenheit wird zu einer zusätzlichen Bedingung, dennoch blieben autonome Erzeugnisse autonom, auch wenn sie nicht primär einem Krawall dienen.

Aus logischer Sicht könnte gar kein Problem entstehen, obwohl es autonome Erzeugnisse geben kann, die nicht angemessen, als auch angemessene, die nicht autonom sind.

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