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Duisburg: Sieben Syrer und ein Afrikaner arbeiten im Projekt LebensWert bei Pater Tobias

Mit „Rat und Tat für Bedürftige“ bietet das Projekt LebensWert in Duisburg neben allgemeiner Sozialberatung in deutscher und arabischer Sprache von Amts- und Ärztebegleitungen, über Kinderhilfsprojekt mit Kinderlernküche bis hin zur professionellen Seelsorge ein breites Hilfsangebot, welches auf dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe beruht.

Das Beratungsbüro Neumühl ist montags und dienstags sowie donnerstags und freitags von 8-16 Uhr geöffnet und wird von vielen Geflüchteten, die in Wohnungen leben, aufgesucht, wenn sie Hilfe beim Kontakt mit dem Jobcenter, der Kindergeldkasse, der Ausländerbehörde, der Krankenkasse oder dem Vermieter benötigen. Auch bei Fragen zum Asylrecht und bei Fragen des Familiennachzugs können Kontakte zu Rechtsanwälten und Begleitung vermittelt werden. Sowohl 2016 als auch 2017 waren die Hälfte der Klienten, die Hilfe gesucht haben, Flüchtlinge.

Die internationale Marathon-Laufgruppe, die aus Geflüchteten aus Syrien und Afrika besteht und seit 2015 für bedürftige deutsche Kinder Marathon-Spendenläufe absolviert, war die erste Kontaktmöglichkeit. Daraus haben sich ganz unterschiedliche Beschäftigungsangebote im Projekt LebensWert entwickelt. Von Beginn an gab es immer wieder Geflüchtete, die ihre Erfahrungen, erste Deutschkenntnisse und Kontakte dazu genutzt haben, ihren Landsleuten zu helfen, indem sie diese, meist ehrenamtlich, zu Ärzten, Ämtern und zur Beratung begleiteten und dolmetschten.

Das Projekt LebensWert hat daraufhin insgesamt vier Stellen für Geflüchtete im Bundesfreiwilligendienst (BFD) eingerichtet. Die syrischen Mitarbeiter helfen in der sozialen Beratung „Rat und Tat“ und im projekteigenen Sozial-Café „Offener Treff mit Herz“, das 2014 eröffnet wurde. Das Café ist zentral gelegen, direkt bei der Neumühler Einkaufsstraße gegenüber dem Stielmuspark und in direkter Nachbarschaft der Herz-Jesu-Gemeinde von Pater Tobias. Die Mitarbeiter bedienen, beraten und unterstützen die Gäste.

Pater Tobias leistet Seelsorge und wird auch von muslimischen Gästen und Mitarbeitern geschätzt und um Hilfe sowie Rat gebeten. So ist das Café für alle Bürger im Stadtteil unabhängig von Religion und Herkunft Anlaufstelle für kostengünstiges Essen und Getränke und ermöglicht damit gesellschaftliche Teilhabe und Integration. Derzeit arbeiten hier fünf syrische Mitarbeiter in der Küche und im Service. Einer als Auszubildender,  drei im Bundesfreiwilligendienst, zwei arbeiten als Minijobber, ein Afrikaner macht Praktikum,  und ein Weiterer, Yamen Kadour, macht eine Ausbildung zum Koch und ist im zweiten Lehrjahr. Daraus entstand die Idee, an den Wochenenden das Café ins deutsch-syrische Restaurant Sham zu verwandeln.

Yamen Kadour leitet bereits jetzt schon das syrische Restaurant Sham, das am Freitag und Samstag nach 18 Uhr in den Räumen des Cafés geöffnet hat. Hier bietet er Gerichte aus seiner syrischen Heimat an und Gäste schätzen dieses Angebot als Möglichkeit, mit den Mitarbeitern in Kontakt zu kommen, sodass es interessante Gespräche und regen Austausch gibt. Ab dem 1. April werden im Sham Restaurant auch syrische Auszubildende im Beruf Restaurantfachmann ausgebildet.

Ein gelungenes Beispiel für Integration.

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