Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen werden zunehmend erfolgreich mit zielgerichteten Medikamenten behandelt. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmals nachweisen, wie wirksam ein neues Medikament (Buparlisib) bei Patienten mit einem wiedergekehrten Kopf-Hals-Tumor in Kombination mit einer Chemotherapie ist. Hierüber berichtet die Fachzeitschrift Lancet Oncology in ihrer aktuellen Ausgabe.
Es zeigte sich, dass das Voranschreiten der Erkrankung bei den mit Buparlisib und Paclitaxel behandelten Patienten signifikant verzögert werden konnte. Außerdem verlängerte sich ihre durchschnittliche Gesamtüberlebenszeit im Vergleich zur Kontrollgruppe. „Wir sind sehr froh, dass wir am Zentrum für Kopf-Hals-Tumore des WTZ diesen wichtigen Fortschritt aus Sicht der betroffenen Patienten im Verbund mit den Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Strahlentherapie sowie der Inneren Klinik (Tumorforschung) erreicht haben“, so Privatdozent Dr. Stefan Kasper, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung), der die Studie am UK Essen leitete.
„Gerade für Rückfallpatienten gab es bislang nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten“, ergänzt Prof. Dr. Martin Stuschke, Direktor der Strahlenklinik. „Über wissenschaftlich kontrollierte klinische Studien können wir unseren Patienten modernste Behandlungsverfahren anbieten und ermöglichen ihnen auf diesem Weg frühzeitig neue, vielversprechende Therapieoptionen“, ergänzt Prof. Dr. Stephan Lang, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.