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Essen: Folkwang Raum von Wolfgang Tillmans für das Museum Folkwang erworben.

Das Museum Folkwang konnte mit der Unterstützung der Kunststiftung NRW, der Krupp-Jubiläums-Stiftung, des Fördervereins der Fotografischen Sammlung und der Sparkasse Essen einen bedeutenden Ankauf für die Fotografische Sammlung realisieren. Dank der Hilfe der Förderer ist es gelungen, den Folkwang Raum von Wolfgang Tillmans für Essen zu sichern. Tillmans gehört weltweit zu den wichtigsten Künstlern, die mit Fotografie arbeiten. Er hat diesen Raum mit 15 Originalarbeiten aus den Jahren 1985 bis 2014 eigens für das Museum Folkwang konzipiert, als Reaktion auf den herausragenden Sammlungsbestand an experimenteller und künstlerischer Fotografie. Im Rahmen der Ausstellung „(Mis)Understanding Photography“ war der Raum zum ersten Mal zu sehen.

Installationsansicht,
Wolfgang Tillmans „Folkwang Raum“ im Museum Folkwang
© Wolfgang Tillmans; Museum Folkwang, Foto: Jens Nober

Im Mittelpunkt des Folkwang Raums (2014) von Wolfgang Tillmans steht das Nachdenken über den sich wandelnden Körper der Fotografie. Dabei lässt sich das eine nicht vom anderen trennen: Die Materialität des Mediums trifft auf die existenzielle Dimension menschlicher Freiheit, die Körperlichkeit des Bildes und der abgebildete Körper fließen zusammen. Politik, Sexualität, Astronomie, mediale Abstraktionen bilden ein Ganzes. Im Folkwang Raum findet sich das Motiv des Entdeckens und des Vergrößerns wieder. Sowohl das Eindringen in die Unendlichkeit des Weltalls als auch in die kleinsten Partikel.

Wie es seiner künstlerischen Praxis entspricht, gibt der Künstler den ihm wichtigen, eigens konzipierten Räumen den Namen des Orts als Titel. Für Tillmans selbst stellt der Folkwang Raum einen „spezifischen Querschnitt durch [sein] Werk dar. Der Raum kreist immer wieder um die Frage des Aufnehmbaren und damit natürlich um die Frage des Sichtbaren“, so Tillmans. Auch für den Künstler ist der Verbleib dieser repräsentativen Auswahl seiner Werke in der Sammlung des Museum Folkwang von Bedeutung.

Die Sammlung des Museum Folkwang umfasst einen erstklassigen Bestand an experimenteller Fotografie, bedeutende Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre, darunter eine große Werkgruppe des ungarischen Konstruktivisten László Moholy-Nagy; des Weiteren beherbergt sie Bestände der „Subjektiven Fotografie“ Otto Steinerts und seiner Zeitgenossen der 1950er Jahre sowie die medienreflexiven und kritischen Arbeiten von bildenden Künstlern der 1980er Jahre. Mit dem Ankauf kann die Fotografische Sammlung nun eine wichtige Lücke schließen.

 

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