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BVMW: NRW-Wirtschaft bleibt fragil

Nach Angaben von Creditreform liegt die Insolvenzgefahr nordrhein-westfälischer Unternehmen deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Dazu erklärt NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW):

Herbert Schulte

„Die weiterhin außergewöhnlich hohe Zahl von Unternehmensinsolvenzen in Nordrhein-Westfalen ist auch die Folge ordnungspolitischer Fehlgriffe der Landespolitik. Die jüngste Insolvenzstatistik sollte ein Weckruf sein, die auf NRW bezogenen Bürokratielasten für unsere Unternehmen nachhaltig zu reduzieren und die Abgabenlasten zu senken. NRW ist bundesweit Spitzenreiter bei den Gewerbesteuerlasten und trägt die Bürde mittelstandsfeindlicher Initiativen wie dem Tariftreuegesetz. Hinzu kommen volkswirtschaftliche Fehlsteuerungen wie der Landesentwicklungsplan, der Investitionen auf breiter Front abwürgt und zu einer schleichenden Deindustrialisierung des Standorts beiträgt. Wichtige Investitionen bleiben aus, was eine gefährliche Wirkungskette in Gang setzt, an deren Ende eine hohe Zahl von Firmenpleiten nicht zu vermeiden ist. Die Landesregierung muss erkennen, dass die Förderung der mittelständischen Wirtschaft eine auf lange Sicht angelegte Querschnittsaufgabe ist, die man nicht mit plakativen und medienwirksamen Initiativen vor den Landtagswahlen abhandeln kann.“

In diesem Jahr schieden bundesweit 21.700 Firmen aus dem Markt aus, was einem Minus von 6,4 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. Das bedeutet, dass 67 Firmeninsolvenzen bei einem Unternehmensbestand von 10.000 Betrieben gezählt wurden. Diese Quote lag in Nordrhein-Westfalen mit 100 Insolvenzen (2015: 110) je 10.000 Betrieben markant höher.

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