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Global-Frack-Down-Day am 5. Dezember in Neukirchen

Anlässlich der Weltklimakonferenz in Paris findet am 5.  Dezember der internationale Global Frack-Down-Day statt. Ein regionales Bündnis aus Umweltschützern, Gewerkschaften und politischen Parteien spricht sich gegen weitere Versuche aus, die umstrittene Fördermethode für Erdgas und Erdöl salonfähig zu machen. Der Niederrhein wäre hiervon direkt betroffen. Am 5. Dezember wird das Bündnis von 9 bis 12 Uhr auf dem Markt in Neukirchen-Vluyn zu den Risiken dieser Technologie informieren und Unterschriften sammeln.
Beim sogenannten Fracking wird ein Cocktail aus Wasser und Chemikalien unter Hochdruck in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um das dort vermutete Erdöl und Erdgas zu fördern. Die verwendeten Chemikalien sind hochgiftig. Es besteht die Gefahr, dass dieser Chemiemix über das Bohrloch in oberflächennahe Bereiche zurückfließt und das Grund- und Trinkwasser verseucht.
Bis zum Spätsommer 2014 haben sich über 2200 Gemeinden in Deutschland, unter anderem die Gemeinden Moers und Neukirchen-Vluyn gegen diese Technologie ausgesprochen. Kommerzielles Fracking ist derzeit nicht möglich. Die Landesregierung NRW spricht sich ausdrücklich dagegen aus. Die vorliegenden Beschlüsse lassen allerdings eine Hintertür offen, denn Fracking ist zu Versuchszwecken nicht ausgeschlossen.  In Berlin wird hinter den Kulissen daran gearbeitet, dieser Hochrisikotechnologie doch noch zum Durchbruch zu verhelfen.
Im Kreis Wesel und umliegenden Regionen sind mehrere sogenannter „Aufsuchfelder“ ausgewiesen. Dabei handelt es sich um Bereiche, in denen Versuchsbohrungen durchgeführt werden sollen. Das Aufsuchfeld „Ruhr“ umfasst den südlichen Teil der Gemeinde Moers sowie den nördlichen Teil der Gemeinde Krefeld bis hin zur Gemeindegrenze Neukirchen-Vluyn.
Aus Sicht des Bündnisses sind die ökologischen und sozialen Folgen des Frackings nicht hinnehmbar. Es droht nicht nur eine Verseuchung des Grundwassers. Auch die Entsorgung der verwendeten Giftstoffe ist nicht möglich. Als weiteres Argument führen die Umweltschützer an, dass die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl mit der angestrebten Energiewende unvereinbar ist.
Hierzu Michael Zerkübel vom BUND: „Wir müssen weg von der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Dabei entstehen klimaschädliche Treibhausgase. Wer jetzt noch Milliarden in rückwärtsgewandte Energiekonzepte investiert untergräbt den notwendigen Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien.“

Besondere Sorge bereitet in diesem Zusammenhang auch das derzeit ebenfalls hinter den Kulissen verhandelte Freihandelsabkommen mit den USA. Dieses würde z.B. US-amerikanischen Konzernen die Möglichkeit an die Hand geben, über eine Investorenschutzklage Fracking trotz ablehnender Haltung in unserer Region durchzuführen.

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