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Hilfe für gestresste Familien – Evangelische Beratungsstellen der Diakonie RWL haben großen Zulauf

Hohe Scheidungsraten, prekäre Arbeitsverhältnisse und Erziehungsprobleme setzen Eltern in Nordrhein-Westfalen zunehmend unter Druck. Immer mehr Familien suchen deshalb Hilfe bei den evangelischen Beratungsstellen der Diakonie und Kirchen in Rheinland, Westfalen und Lippe. Darunter sind auch viele Zuwanderer. „Dieses wichtige Angebot darf in Zeiten knapper Kassen nicht eingeschränkt werden“, fordern die Erziehungs-, Paar- und Lebensberatungsstellen anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai.

DIAKONIE RWL

Mit ihrem flächendeckenden Netz von 82 evangelischen Beratungsstellen leisteten Diakonie und Kirche einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Unterstützung der Familien, betont der Leiter der Evangelischen Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung in Düsseldorf, Edwin Jabs. Im vergangenen Jahr wurden sie von rund 34.000 Familien, Paaren und Einzelnen aufgesucht. Zusätzlich haben fast 40.000 Menschen an Veranstaltungen der Beratungsstellen, etwa an Elternabenden oder Elternkursen teilgenommen. „Die niederschwellige Beratung in den Familienzentren der Kitas in NRW und die bessere Vernetzung mit den Schulen hat dazu beigetragen, dass therapeutische Beratung selbstbewusster in Anspruch genommen wird und längst kein Stigma mehr ist“, so Jabs.

Dies gelte nicht nur für Familien in Trennungssituationen und Alleinerziehende, die rund 40 Prozent der Klienten ausmachten, sondern auch für Familien mit Migrationshintergrund, betont der Leiter der Hauptstelle in Münster, Jan Wingert. „Viele suchen bewusst unsere evangelischen Beratungsstellen auf, weil sie sich hier mit ihrer Religion und ihren Wertvorstellungen gut aufgehoben fühlen.“

Die meisten Familien kommen heute mit Erziehungsproblemen in die Beratungsstellen. Häufig zeige sich dann aber, dass sie noch in anderen Bereichen Unterstützung benötigten, sagt Wingert. Dazu gehörten Konflikte mit dem Partner, Probleme am Arbeitsplatz, Sucht, Überschuldung oder auch Traumata. „Familien leiden darunter, dass sich Kinder und Beruf in Deutschland immer noch schlecht vereinbaren lassen“, meint der Leiter der westfälischen Hauptstelle. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, finanzielle Probleme und unzureichende Betreuungsangebote sorgten für Stress und Konflikte in den Familien. Auch die Sorge um und für die eigenen alternden Eltern belasteten die mittlere Generation zunehmend.

„Eltern mit Kindern brauchen heute viel Unterstützung, um ihren Alltag meistern zu können“, betont Jabs. Die evangelischen Beratungsstellen könnten ihnen dabei kompetent helfen. Ihre Finanzierung sei aber oft unzureichend. Gute und vor allem schnelle Beratung ohne lange Wartezeiten könne es nur mit genügend qualifiziertem Personal geben, mahnt Jabs.

Die Leiter der Evangelischen Hauptstellen für Familien- und Lebensberatung stehen gerne für Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich für die Gesprächsvermittlung an Sabine Damaschke, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0211 6398-286, E-Mail s.damaschke@diakonie-rwl.de. Weitere Informationen über die Arbeit der Beratungsstellen auf unserer Internetseite www.diakonie-rwl.de/meldungen/2015/familienberatung.

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