Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Im Duisburger Stadtrat lässt sich Geld verdienen

Wenn es in sozialen Netzwerken wie Facebook zu stadtpolitischen Themen, die Emotionen den Siedepunkt erreichen, lässt schon einmal das ein oder andere Duisburger Ratsmitglied entschuldigend verlauten, es handele sich doch um ein Ehrenamt mit viel Aufwand und einem Sitzungsgeld von nur 17,80 Euro. In der Sache richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Während die meisten Ratsmitglieder tatsächlich nur die monatliche Aufwandsentschädigung von 433,40 Euro, also 5280,80 Euro jährlich zuzüglich 17,80 Euro Sitzungsgeld bekommen, gibt es im Stadtrat tatsächlich auch Großverdiener. Je nach Fraktionsgröße bekommt der oder die Vorsitzende zwischen 524,40 und 1573,20 Euro monatlich oben drauf. Als 1., 2. und 3. Bürgermeister hat man zusätzlich zur normalen Aufwandsentschädigung, 786,60 oder 1573,20 Euro monatlich mehr auf dem Konto.

Doch den richtigen Geldsegen genießen jene Ratsmitglieder, die als Aufsichtsratsmitglieder, die Interessen der Stadt in den städtischen Töchtern vertreten. Wer als Aufsichts- oder Verwaltungsratsmitglied bei der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV), Stadtwerke Duisburg AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG), Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein GmbH, GEBAG AG und oder der Sparkasse Duisburg sitzt, kann sein jährliches Salär um einiges aufbessern.

Herbert Mettler von der SPD ist mit 61961,20 Euro der Spitzenreiter

Das SPD Ratsmitglied Herbert Mettler, bekommt neben der normalen Aufwandsentschädigung von 433,40 Euro den Zuschlag von 1573,20 Euro monatlich in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender. Zusätzlich bekommt er als Aufsichtsrat bei der DVG 10400,00 Euro, von der VIA 1800,00 und als Verwaltungsrat der Sparkasse Duisburg 25602,00 Euro jährlich auf sein Konto. So erhält der Personalleiter im Ruhestand, satte 61961,20 Euro für seine ehrenamtliche Tätigkeit.

Der Rechtsanwalt und Notar Rainer Enzweiler von der CDU, wie Mettler Fraktionsvorsitzender, erhält neben 24159,20 Euro jährlich als Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzender, 8000 Euro von der Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein GmbH und 11544,19 Euro von der Sparkasse, also 43703,39 Euro.

Interessant ist auch, wie Nicht-Ratsmitglieder, wie der Vorsitzende der CDU Duisburg und Bundestagsabgeordneter Thomas Mahlberg, von den städtischen Töchtern finanziert wird. So bekam er von der DVV 6650 Euro, von der octeo 1250 Euro und von der Sparkasse 18922,25 Euro überwiesen.

Eine Übersicht über alle Aufsichtsratsvergütungen des Jahres 2013 finden Sie hier

Die Zahlen basieren auf der von der Stadt veröffentlichten Übersicht zu den Aufsichtsratsvergütungen 2013 (aktuellere Zahlen sind noch nicht verfügbar). Die Veröffentlichungspflicht gilt ab einer städtischen Beteiligung von 50 Prozent

Die mobile Version verlassen