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Duisburger Ruderer Stefan Wallat treibt seine duale Karriere voran

Der Duisburger Leichtgewichts-Weltmeister hat ein Unternehmen gefunden, wo sich Hochleistungssport und berufliche Karriere vereinbaren lassen.

Stefan Wallat gehört zur Leichtgewichts-Nationalmannschaft des Deutschen Ruderverbandes. Im vergangen Jahr saß der 28-Jährige bei den Weltmeisterschaften in Amsterdam im Achter und gewann den globalen Titel. Bereits 2008 konnte sich der Student der Energie- und Verfahrenstechnik erstmals für die U23 Weltmeisterschaften qualifizieren und wurde dort im Zweier ohne Steuermann Sechster. Seit dieser Zeit treibt er seine berufliche und sportliche Karriere parallel mit sehr hohem Aufwand voran.

Im Januar 2013 wurde er auf die Zwillingskarriere der Sportstiftung NRW aufmerksam. Im Rahmen dieses Projekts werden erfolgreiche Kaderathleten bei der dualen Karriereplanung unterstützt und Partnerunternehmen gesucht, die den Sportlern erste Praxiserfahrungen neben dem Studium ermöglichen. Die Wirtschaftsmentoren der Sportstiftung NRW, Manfred Remmel und Ernst Neumann, luden den geborenen Oberhausener zu einem Vorstellungsgespräch nach Köln in die Sporthochschule ein. Schnell wurden die Mentoren mit dem Unternehmen „MAN Diesel & Turbo“ in Oberhausen einig. So konnte Stefan Wallat parallel zum täglichen Training erfolgreich seine Masterarbeit von Oktober 2013 bis April 2014 in dem Unternehmen schreiben, welches Dampf- und Gasturbinen sowie Kompressoren für die Industrie fertigt. Nach dieser Zeit war er bei MAN Diesel & Turbo SE als Werksstudent beschäftigt, bevor man den Ruderer vom Duisburger Ruderverein am 1. Dezember 2014 mit einer Festanstellung endgültig fest an das Unternehmen gebunden hat.

Die wöchentliche Arbeitszeit von 25 Stunden kann er in Gleitzeit absolvieren. Zusätzliche Stunden für anstehende Trainingslager oder Regatten kann Wallat vorarbeiten oder nachholen. Ein Zustand, der dem amtierenden Weltmeister Planungssicherheit gibt und ihn weiter den Traum einer Olympiateilnahme in Rio 2016 träumen lässt.

Gerade ist er aus einem zweiwöchigen Verbandstrainingslager im italienischen Sabaudia zurückgekehrt. Schon in einer Woche geht es zur Vorbereitung auf die Deutsche Kleinbootmeisterschaft in Brandenburg ins Trainingslager nach Souston (Frankreich). Momentan gehört er zum Athletenkreis von 10-12 Ruderern, die sich um die Plätze im olympischen Leichtgewichts Vierer ohne Steuermann bewerben.

Derzeit gehört Stefan Wallat zur Hamburger Trainingsgruppe von Bundestrainer Karsten Timm und rudert gemeinsam mit Tobias Franzmann (RV Saarbrücken). Um das Kleinboot noch besser trainieren zu können, möchte der Ruderer des Duisburger Rudervereins seinen Trainingsstandort zur optimalen Vorbereitung auf die olympische Saison nach Hamburg verlegen.

Auch hier wird er von MAN unterstützt, denn eine Verlagerung seines Tätigkeitsfeldes in das Hamburger Dampfturbinen-Werk ist ihm für den Zeitraum zugesagt. Seine Mentorin im Unternehmen ist Sophie von Saldern, Leiterin der Personalentwicklung und selbst ehemalige Spielerin der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Sie unterstützt ihn generell, ist Ansprechpartnerin für alle Fragen und hilft dabei, seine Termine zu koordinieren.

Ein Musterbeispiel dafür, wie sich Hochleistungssport und berufliche Karriereplanung miteinander vereinbaren und planen lassen. Hier greift ein Rad in das andere. Kein Wunder, dass beide Seiten bereits erklärt haben, die Zusammenarbeit auch über die sportliche Karriere hinaus weiter gestalten zu wollen.

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