Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Flüchtlingsempfang in Duisburg-Neudorf: Bake the World a Better Place

Die Flüchtlingsarbeit in Duisburg verstetigt sich: Mehr als 70 zufriedene Menschen versammelten sich Freitag nachmittags bei Kaffee und Kuchen vor der Flüchtlingsunterkunft an der Koloniestrasse in Neudorf.

Flüchtlingsempfang Koloniestrasse: Bake the World a Better Place

Ein Zelt, ein Heizpilz, eine Gaslampe. Und massig selbstgebackene Kuchen. Damit führt Initiatorin Petra Kolominksi (38) Duisburg in die Zivilgesellschaft zurück.

Vor einem Monat entschloss sich die Mutter von zwei Kindern, in die Hafenstadt Geflüchtete willkommen zu heissen.

In den Facebook-Gruppen ‚Mütter in Duisburg‘ und ‚Netzwerk Duisburg‘ lud sie zur Planung einer Kuchentafel.

Kurz nachdem Duisburg mit Ausschreitungen und rechten Demos, mit Volkes Zorn gegen geplante Flüchtlingsunterkunfte in Neumühl ein weiteres Mal überregional negativ Furore machte.

Jetzt stehen an der Flüchtlingstafel die in der Koloniestrasse Untergebrachten und laben sich mit Parteivertreten von Links- und der Spasspartei DIE PARTEI, mit Christen sowie mit normalen, hilfsbereiten Menschen wie Petra Kolominski.

Künftig bleibt man im Gespräch.

Doch einfach war das alles nicht.

Es überwiegt die Einschätzung, dass die Stadt höchstens nur geringes Interesse an derlei bürgerschaftlichem Engagement habe.

Die Planer der Aktion ‚Bake the World a Better Place‚ mussten zunächst viele Hürden überwinden: Die Stadtverwaltung versagte etwa die Genehmigung, die Neudorfer Flüchtlingsunterkunft zu betreten; deswegen traf man sich vor dem Haus.

Warm, hell und leer: Flur der Flüchtlingsunterkunft Koloniestrasse

„Erst hiess es, im Foyer innen wäre kein Platz“, sagt Frank Noroschat vom Duisburger Flüchtlingsrat. „Dann hiess es: Die Sicherheit der Veranstaltung kann nicht garantiert werden, weil am Freitag nachmittag kein städtischer Mitarbeiter mehr vor Ort ist.“

„Im Prinzip hat die Stadt damit Teile unserer Vorarbeit weggewischt“, meint man in der Duisburger Gruppe ‚Refugees Welcome.‘

Aus Korrespondenzen mit der Sozialamtsleiterin und mit ihrem Abteilungsleiter lässt sich diese Verhinderungstendenz erkennen.

„Die Stadtverwaltung hat offensichtlich ein Interesse, das bürgerschaftliche Engagement für Flüchtlinge niedrig zu halten“, sagt Noroschat.

„Sie braucht eine krisenhafte Lage, um mit dem Hinweis darauf Geld vom Land und vom Bund zu erhalten.“

Die mobile Version verlassen