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Ehrlich Brothers – Magier Andreas Ehrlich im Interview

Alles begann mit einem Zauberkasten, den sie geschenkt bekamen. Seither faszinierte das Thema Zauberei beide Brüder. Die „Ehrlich Brothers“ haben sich bereits als erfolgreiche Magier einen Namen gemacht. Weltweit ziehen sie ihr Publikum in ihren Bann und hinterlassen mehr als verblüffte Gesichter. Ihre Vorstellungen sind prall gefüllt mit Witz, Charme, Spannung und Dramatik. Andreas Ehrlich nahm sich für Xtranews Zeit für ein Interview.

Andreas Ehrlich

XN: Ihr zaubert seit frühester Kindheit an und habt studiert. Ihr habt also was bodenständiges gelernt. War das eine Grundvoraussetzung, die euch eure Eltern mit auf dem Weg gegeben haben?

AE: „Verlangt haben es unsere Eltern nicht von uns. Sie haben uns gesagt, das wir uns heraus suchen dürfen, was uns Spaß macht. Papa hat selbst studiert und er fand es großartig, als ich ihm sagte, das ich Mathe und Sport studieren mag. Er hatte dann eine Zeit lang ein Problem damit, als ich nach vier Semester Studium gesagt habe: „Du, ich probiere es jetzt doch mal ein Jahr lang mit der Zauberei.“ – Auf Familienfesten nahm er mich dann gerne an die Seite und fragte immer: „Junge, wollste nicht doch nochmal studieren?“ – Er war dann doch nachher der stolzeste Papa. Er kommt eigentlich aus dem Maschinenbau. Er hat Werkzeugmacher gelernt und hat später Maschinenbau studiert. Zuletzt war er Berufsschullehrer und hat immer was für uns mit gebaut und konstruiert. Er hat unsere Karriere immer mit nach vorne gebracht ohne es eigentlich anfangs zu wissen. Als wir ihm dann irgendwann sagten, das wir jetzt von der Zauberei leben werden, war er überrascht. Er ist aber auch stolz auf die Dinge, die wir später selbst gebaut haben. David Copperfield rief auch bei uns an und wollte ein paar Dinge aus unserer Show haben. Das sind Dinge, die unser Papa mit uns mit entwickelt hat. Damit hat er dann letztlich seinen Frieden mit gefunden.“

XN: Kann eure Mutter sich eure teils waghalsige Show bedenkenlos ansehen ohne in Panik um ihre Söhne zu geraten?

AE: „Ich hab so viel über Papa geredet. Mama hat natürlich auch an viele Dingen mitgewirkt. Sie hat uns immer was genäht. Vor allem wenn wir was spezielles brauchten. Sie war immer stets zur Stelle. Aber wenn wir neue Tricks aufführen, gibt es schon Situationen in denen sie nicht hinschauen kann. Sie denkt ja dann, das was schief gehen kann. Die Frisur meines Bruders zum Beispiel. Da kann ich dann auch nicht hinschauen…(lacht)“

XN: Wie ist es denn permanent mit dem Bruder unterwegs zu sein? Gibt es zwischendurch Reibereien die den Ablauf der Show beeinträchtigen?

AE: „Ich verstehe mich mit meinem Bruder wirklich sehr gut. Wir genießen es, das wir einen ehrlichen Umgang miteinander haben. Wir unterhalten uns nicht oberflächlich. Wir können auch tiefgehende Gespräche führen. Für Künstler eigentlich nicht normal. Und so etwas machen wir eigentlich jeden Abend. Es ist auch schön mit dem Bruder zusammen zu arbeiten.“

Die Ehrlich Brothers nahmen sich nach der Show viel Zeit, um sich mit ihren Fans fotografieren zu lassen

XN: Wie war es während der Schulzeit? Wart ihr die „Pausen-Clowns“ und „Alleinunterhalter“? Ist der ein oder andere Lehrer an euch verzweifelt?

AE: „Ich war eigentlich immer ein ganz lieber Schüler. Ein bißchen Pausenclown war schon drin. Wird mir nachgesagt. Es hat immer Spaß gemacht die Lehrer und die Klassenkameraden zu verblüffen. Wenn es langweilig war, war ich durchaus mal für ein Späßchen zu haben.“

XN: Wie hart ist die Konkurrenz in eurer Branche?

AE: „Es ist schon knallhart mit meinem Bruder… (lacht) So insgesamt ist es kein Thema. Wir machen das jetzt schon seit 15 Jahren. Das öffentliche Interesse finden wir grandios. Wir schauen schon ein wenig nach links und nach rechts. Nicht nur bei Künstlern, sondern auch bei Musikern wie Rammstein und Madonna, was sie so auf der Bühne machen. Wenn das Publikum was bei einem anderen Künstler gut finden, ist das natürlich ok für uns. Es gibt ja auch mehrere Sänger die man gut finden kann. Konkurrenz belebt ja die Branche.“

XN: War Copperfield sauer, weil ihr ihm keinen Trick verkaufen wolltet?

AN: „Gut fand er es wohl nicht. Letztlich war es eine gute Entscheidung. Papa hat es auch immer gepredigt. Obwohl Copperfield für mich von Kindheit an immer der Held war. Ich war schon geneigt ihm alles unentgeldlich zu überlassen. Mein Bruder und Papa fanden es dann gar nicht so prickelnd. Wenn es so gut ist, sollten wir es für uns behalten und selbst vorführen. Es war der härtere Weg, weil wir uns damit letztlich bekannt gemacht haben.“

XN: Habt ihr auch Tricks mit moderner Datenübertragung?

AE: „Wir haben sehr viele Netzwerke im Einsatz. Wir versuchen für unsere Ideen immer eine technische Lösung zu finden. Mal ist mal mehr, mal weniger Technik drin. Trotzdem versucht man immer den Effekt zu erzeugen. Wer sich sehr mit Technik auskennt, wird in dem ein oder anderen Trick die Affinität entdecken. Wir versuchen es optisch frei zu halten, haben aber unglaublich viel Technik im Einsatz. Wir versuchen bewusst moderne Effekte zu erzeugen. Eine Frau in

Spektakuläre Illusionen gepaart mit witziger Unterhaltung.

einer Kiste zu zersägen ist out. Das hat man schon vor hundert Jahren gehabt.“

XN: Was haltet ihr von diesen amerikanischen Illusionisten, die Tricks aufdecken? Sind diese Markt schädigend?

AE: „Für uns nicht. Wir werden ständig angesprochen, doch sie wissen meist nicht mehr, wie unsere Tricks funktionieren. Ich habe dort auch noch nie einen unserer Tricks gesehen. Die Leute kommen in unsere Show um sich verzaubern zu lassen. Diejenigen, die unsere Tricks durchschauen wollen, haben keinen durchschlagenden Erfolg. Damit kommen wir klar.“

Wir danken Andreas Ehrlich für das Interview. Einen Bericht zu Ihrer Show können Sie unter hier abrufen.

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