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Karriere im Ruhrgebiet!?

© istock.com/MichaelUtech

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Hat das Ruhrgebiet den Strukturwandel nun geschafft oder nicht? Kaum ein Thema scheint so widersprüchlich wie die vielen Berichte zur Arbeitslosigkeit in der Region, die je nach Auftraggeber mal schlimmer, mal weniger schlimm scheint.

Arbeitslosigkeit auf dem Rückzug

Eines steht fest: Die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet sinkt. Eine konkrete Übersicht über die aktuellen Zahlen bietet der von der Ruhr IHK und der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr zusammengestellte Wirtschaftsatlas Ruhr, der die Zahlen nach einzelnen Städten weiter aufschlüsselt. Insgesamt sank die Arbeitslosenquote von 10,7 % auf 10, 5%, womit im gesamten Ruhrgebiet noch 271.392 Arbeitslose gemeldet sind. In ganz Nordrhein-Westfalen liegt die Quote übrigens bei 7,9 %.

Dass das Ruhrgebiet keine Absteigerregion mehr ist, lässt sich jedoch auch an Jobportalen wie Stepstone ablesen, die zahlreiche freie Stellen im ganzen „Pott“ anbieten. Wer beispielsweise auf stepstone.de nach Jobs in Essen sucht, einer Stadt, in der die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist, findet auf Anhieb dutzende freie Stelle in den unterschiedlichsten Branchen. Der Ausbildungsmarkt sieht kaum schlechter aus: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres standen 6805 Bewerbern ohne Ausbildungsplatz immerhin 4661 offene Stellen gegenüber.

Steuergelder sinnvoller einsetzen

Beliebte Zielscheiben im Ruhrgebiet sind u.a. scheinbar integrationsunwillige Migranten ohne Sprachkenntnisse und Bildung und die Regierung selbst, die den verhassten Soli weiter in die östlichen

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Bundesländer pumpt, während das Ruhrgebiet längst ärmer ist als Sachsen oder Thüringen. Problemtisch sind eher die Rahmenbedingungen im Ruhrgebiet. So werden immer wieder Millionen in prestigeträchtige Kulturprojekte gesteckt, während Stadtteilbibliotheken, Sozialprojekte und Schwimmbäder schließen müssen. So gönnte sich die Stadt Dortmund das neue Museum Ostwall im Dortmunder U für schlappe 70 Millionen Euro und der Bund der Steuerzahler in NRW rechnet mit jährlich 10 Millionen Euro Betriebskosten für das neue „Kunst- und Kreativzentrum“. Wie viele Kita- und Kindergartenplätze hätten dafür gefördert werden können, die es alleinerziehenden Müttern ermöglichen, eine Stelle anzutreten und sich selbst und ihren Nachwuchs aus der Hartz-IV-Falle zu befreien?

Weiterbildung nicht vernachlässigen

Ein Blick auf die Jobangebote bei Stepstone & Co. offenbart jedoch noch ein anderes Problem: Die geforderten Qualifikationen und die vielen sinnlosen Beschäftigungsprogramme der ARGE für Arbeitslose im Ruhrgebiet passen einfach nicht zusammen. Hier sind sowohl der Bund gefragt, der Weiterbildungsprogramme auf den Bedarf am Arbeitsmarkt anpassen muss, als auch die Menschen selbst, die sich um Weiterbildung und Qualifikation kümmern sollten. Dann klappt es auch im Ruhrgebiet mit der Karriere!

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