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“Wir müssen Verantwortung für die Kommunen über nehmen” – Interview mit dem Bundestagskandidaten Mahmut Özdemir

Özdemir_Mahmut_0004-zugeschnitteHerr Özdemir, in knapp 6 Wochen sind die Bundestagswahlen. Wie ist ihre Stimmungslage?
Meine Stimmungslage ist sehr gut. Ich bin Kommunalpolitiker mit vollem Herzen und möchte mit dem selben Elan und der Entschlossenheit Parlamentarier werden. Den Stil des Kommunalpolitikers konnte ich dennoch nicht ablegen. Ich bin gerne bei den Vereinen vor Ort, bei den Menschen auf dem Markt oder führe auch gerne die Diskussion an der Pommesbude. Das schöne an unserer Heimat ist, die Menschen kommen immer ins Gespräch. Gemessen an der Kontaktfreudigkeit ist die Duisburger Großstadt ein „Dorf“. Und eben bei diesen Gelegenheiten sage ich den Menschen, dass sie von der derzeitigen Regierung nur den Ettikettenschwindel bekommen mit uns aber das Original wählen können.
Ihre Kollegin Bärbel Bas hat sich in der letzten Legislaturperiode einen Namen im Bereich Gesundheitswesen gemacht. Was würde ihr Schwerpunkt im Bundestag sein?

Ich trete in dem Wahlkreis 116 / Duisburg II an. Ich habe von einem Werksbesuch bei Thyssen noch gut im Ohr wie ein Mitarbeiter sagte: „Wenn die Stahlbranche einen Schnupfen hat, hat die übrige Industrie schon eine schwere Grippe. Wir sind die Hauptschlagader der Industrie. Mit anderen Worten, wir wissen was „gute Arbeit“ ist. Aber gute Arbeit braucht gute Rahmenbedingungen und faire Löhne. Vor allem der Generationenvertrag „Rente“ wird derzeit nicht von den Arbeitnehmern aufgekündigt! Es sind die Arbeitgeber die mehr als 7 Mio. Menschen in Beschäftigungsverhältnissen ausharren lassen bei denen sie am Ende des Tages noch den Gang beim Arbeitsamt einplanen damit die Lohntüte voll wird um die Miete zu zahlen und den Kindern anständige Schulmaterialien zahlen zu können. Diese 7 Mio Menschen wollen in die Renten- und Krankenkasse einzahlen um Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen, können es aber wegen Befristungen und Löhnen unter 8,50 Euro die Stunde nicht.
Diesen Missbrauch von Befristungstatbeständen und die Steuersubventionierung abzustellen, indem wir die Arbeitsgesetze auf den Prüfstand stellen und neu ordnen, traue ich mir als ein Teil des künftigen Gesetzgebers zu. Meine erste Wahl wird daher ganz klar der Ausschuss für Arbeit und Soziales wird meine Erstwahl sein. Ob ich mich dann durchgesetzt habe können wir im nächsten Interview vertiefen.
Johannes Pflug, der bei der kommenden Wahl nicht mehr für den Bundestag antreten will, gehört dem rechten Flügel, dem sogenannten Seeheimer Kreis, an. Wie würden sie sich selbst politisch einordenen?
Es ist nicht die Einordnung, die einen Sozialdemokraten oder einen Politiker ausmacht. Politische Einordnung kann man messen indem man Worte und Taten abgleicht. Aber um auf die Frage maßgenau zu antworten: Ich bin Linker. Ich bin aber auch Pragmatiker. Es gibt Fragestellungen, in denen es wichtig …Lesen Sie weiter in der neuen Magazin-Ausgabe

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