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Marxloher Merkez-Moschee: Fastenbrechen beengt und überfüllt

Anlieger der in Duisburg-Marxloh gelegenen Merkez-Moschee erheben schwere Vorwürfe hinsichtlich der Abwicklung des allabendlichen Fastenbrechens während des aktuellen Fastenmonats Ramadan.

Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh. Image by arne.list via Flickr.

„Die Enge hat mich an die Loveparade erinnert“, schildert ein Beobachter seine Sicht der Dinge.

Wie jedes Jahr im Ramadan veranstaltet die Merkez-Moschee in Marxloh allabendlich eine große Fastenbrechen-Feier, die durch das Ordnungsamt für maximal 1.000 Besucher genehmigt wird. Diese Zahl wird offensichtlich täglich überschritten.

Beobachter gehen davon aus, dass die Überschreitungen der genehmigten Besucherzahl ein Vielfaches betragen:

„Unter der Woche etwa dreifach, an Wochenenden fünf- bis siebenfach, das heisst, es befinden sich rund 5.000 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände, das nur für 1.000 zugelassen ist und dementsprechend auch nur die Sicherheitsauflagen für 1.000 Menschen erfüllt“, sagt ein Anlieger.

Auch habe er bis zum Wochenende keine Notfallbeschilderung, keine Security und nur drei Sanitätshelfer feststellen können.

Da die Parkplätze bei weitem nicht ausreichten, wäre das gesamte Viertel inklusive Vorgärten nachts ständig zugeparkt.

Am letzten Samstagabend hätte der Krankenwagenverkehr über die Warbruckstraße zum Fahrner Krankenhaus umgeleitet werden müssen, weil kein Durchkommen mehr gewesen wäre.

Eine Fernsehliveübertragung habe dazu geführt, dass noch mehr Menschen das Fastenbrechen besuchten.

Gegen 23 Uhr wären Beobachter von mehr als 5000 Menschen auf dem Moscheegelände ausgegangen. Also mehr als zwei Personen pro unbebautetem Quadratmeter.

Der Beobachter weiter: „Sämtliche Feuerwehrzufahrten der Häuser und auch die Feuerwehrausfahrt der Feuerwehr selbst waren zugeparkt. In den Seitenstraßen war kein Fortkommen mehr, ebenso auf der Warbruckstraße.

Der Strom an Fahrzeugen und Fußgängern, die auf die Veranstaltung wollten, brach nicht ab, sondern nahm zu, so dass teilweise sogar die Weseler Straße mit beeinträchtigt war.

Auf dem Platz selbst war es trotz dichtem Gedränge friedlich, während die parkplatzsuchenden Autofahrer immer aggressiver wurden und teilweise versuchten, durch die geschlossenen Schranken des Parkplatzgeländes zu gelangen, was die dortigen Ordner dazu veranlasste, sich auf das Gelände aus Sicherheitsgründen zurückzuziehen.

Es ergab sich eine Situation, in der auf dem Gelände nur eine Person sich hätte falsch verhalten müssen, um eine Panik auszulösen, bzw. nur ein Autofahrer die Nerven verlieren müsste und es hätte Personenschäden gegeben.

Ein Ordner war bereits angefahren worden und musste sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Der Verursacher, der sich vom Unfallort entfernte, wurde von der Polizei gefunden.

Die Polizei, die selbst nur durch den  Stau zum Gelände kam, griff schließlich gegen 23.30 Uhr durch. Zwei Wagen wurden angefordert, die die Warbruckstraße von der B8 bis zur Feldstraße komplett absperrten. Diese Aktion dauerte bis 1:30 Uhr.

Die neu ankommenden Fahrzeuge suchten sich jedoch Ausweichwege durch die Seitenstraßen, so dass der Verkehr kaum abebbte und es zu weiteren Verstopfungen der Seitenstraßen kam.

Schließlich wurde der Veranstalter aufgefordert, pünktlichst um 1.00 Uhr die Veranstaltung zu beenden und alle Stände zu schließen.

Gleichzeitig wurde das Ordnungsamt endlich mit rund acht Personen zusätzlich tätig; es kontrollierte die Durchführung der polizeilichen Anweisungen gegenüber dem Veranstalter.

Um 1:45 Uhr war der Platz dann weitgehend geleert, so dass Schlimmeres verhindert wurde.

Was wäre passiert, wenn die Stadt und die Polizei nicht so konsequent gehandelt hätten ?

Bis 1.00 Uhr dürften noch einmal rund 1.500 Besucher auf das Gelände geströmt sein, welches keinerlei Vorkehrungsmaßnahmen für diese Menschenmengen hatte.

Eine falsche Reaktion hätte dazu geführt können, dass es eine Panik gegeben hätte.

Bei einem Brand in Marxloh hätte die Feuerwehr nicht mehr ausrücken können, da die Ausfallstraßen der Feuerwache Sandstraße komplett dicht waren. Ebenso hätten die Einsatzfahrzeuge nur dann vom Hof gekonnt, wenn sie die parkenden Autos zur Seite geschoben hätten.

Bei einem Brand in einem Haus rund um die Moschee bis hin zur Wilhelmstraße wäre die Feuerwehr nicht mehr in die Zufahrten gekommen.

Auch ein Brand bei der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung in der Warbruckstraße hätte nicht problemlos gelöscht werden können, da auch hier die Zufahrten zugeparkt waren.

Der Veranstaltungsleiter sah im Gespräch mit den Beamten die Situation eher gelassen. Die Leute seien ja alle friedlich, und er könne nichts daran machen, dass so viele Leute da seien.

Weiter war er sehr erbost darüber, dass Ordnungsamt und Polizei die Veranstaltung auflösten und keine Fahrzeuge mehr zufließen ließen.

Er selbst konnte allerdings nicht sagen, wie viele Menschen sich auf dem Gelände befunden hatten. „Vielleicht 1000 oder 1.010“, rätselte er, so ganz genau wisse er das nicht. Was die Beamten doch überrascht dreinschauen ließ; denn es war offensichtlich, dass das Gelände mindestens fünffach überfüllt war.“

Update.

Das sagten die anderen danach.

Funke-Gruppe.

RP-DU.

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