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Duisburg-Hochfeld: Glaubenskrieg um Fördermittel

Ein erst seit kurzer Zeit im Problemkiez Duisburg-Hochfeld ansässiger Verein beansprucht, die Rechte der dort eingewanderten Rumänen und Bulgaren zu vertreten. Er bezichtigt die Stadtverwaltung, dessen Ziele zu vernachlässigen. Angeblich aus parteipolitischen Gründen.

Ratsherr Rainer Grün vertritt bulgarischen Verein in Hochfeld

Sie residieren neben einer Trinkhalle, die sich Hartz-4-Ecke-nennt, in einem ehemaligen Fenstervorhang-Laden, der sich am Markt nicht behaupten konnte. Und sie klagen bitterlich: Nicht einmal ihr PC würde funktionieren, sagt der junge Mann mit Binder im Vereinsraum an der Paulusstrasse. Zwei Wochen früher hat er sich auch schon beim Runden Tisch von Duisburg-Hochfeld eingeführt, einem korporativ verfassten Gremium von Vereinen und von Wesen, die dem Stadtteil Gutes tun.

Der junge Mann, an diesen Sommertagen formal gekleidet mit Binder und mit Wams, er sagt von sich, er wäre aus Bulgarien, aufrechter Muslim, wie alle seine Leute legal hier, er habe Mathe und IT studiert; er sagt dieses auf türkisch und lässt das übersetzen.

Es habe sein Verein Probleme, die wären lösbar. Zwar behause dieser bislang noch mietfrei die Bunde an der Paulusstrasse. Zwar unterrichtete dieser mit Hilfe muslimischer Freunde nunmehr immerhin 70 Zugezogene in Deutsch.

Doch mit allen Anrufungen des Vereins doch bitte von der Stadt Beistand zu bekommen, damit bisse man auf Granit.

Einschlägige Anträge im Unterstützungswert von 7000 Euro habe man gestellt, bislang noch ohne Antwort. Gar ohne Eingangsbestätigung.

Der junge Man gebraucht ein grosses Wort, er fühlt sich erinnert wie an das Bulgarien zu Zeiten des Kommunismus.

Denn informell habe man ihm dargetan, sein Laden wäre nicht erwünscht. Man brauche keine rechten, keine muslimischen Bulgarenläden im Förderungskanon der Kommune.

Tatsächlich stehen bislang nur eine Million Euro zum medial Duisburg niederfauchenden Einwanderungsproblem von Roma, Sinti, Zigeunern, Bulgaren usf bereit.

Der Tropfen auf dem heissen Stein ist hart umkämpft. Von Wohlfahrtsagenturen.

Ein jeder Staatsknete-Spezi im Kaff weiss: Das Geld fliesst vor allem in die linke Hand. Das war schon immer so.

Und hier kommt Rainer Grün ins Spiel. Einst Sozennah, hat sich der Ratsherr umgepolt, will skandalisieren. Für seinen kleinen Laden, der zum Teil der Konkurrenz als kemalistisch, muslimisch, jedenfalls türkisch staatsnah gilt.

Rainer Grün: „Ich war bislang vier mal auf der Paulusstrasse bei dem Bulgarenverein. Zum Fastenbrechen. Die spiesen die Armen. Das sind auch Jugendliche, die sonst nix zu essen haben. — Und dann wurde dem Verein ziemlich deutlich gesagt, dass die von der Stadt kein Geld kriegen werden.“

Der Pragmatiker.

Ratsherr Grün fragt nicht, ob der neue Bulgarenladen hinreichend stabil ist, als Vereinskonstrukt und in der Community, um überhaupt Staatsknete kassieren zu können.

Es scheint, als würde Ratsherr Grün eine sozialdemokratische Verschwörung wittern. Rainer Grün wird heute Besuche in der Lokalpresse machen, um seine Sicht der Dinge darzulegen.

Eine andere Sichtweise der Dinge ist, dass Rainer Grün Stellvertreterpolitik macht, um sich der künftigen Stimmen der muslimischen Bulgaren bei der nächsten Kommunalwahl zu versichern.

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