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Duisburger Kulturpolitik ohne Konzept

Duisburg unterliegt seit einigen Jahren massiven Haushaltskürzungen. Ein kulturpolitisches Agieren wird dadurch erschwert, jedoch nicht unmöglich gemacht. Berücksichtigt man, dass die kommunalen Kulturausgaben zu den freiwilligen Leistungen gehören und in der Regel als erstes geopfert werden, hängt der kulturelle Friede und die Möglichkeit von Bürgern, sich weiterhin heimisch zu fühlen, stark von der Art und Weise ab, wie gespart wird. Verwaltung als auch Politik hätten Präferenzen von Kultur offenzulegen und zu begründen, nicht nur im Hinblick auf Bestände und Entbehrlichkeiten, sondern auch auf Entwicklungen. Ein umfassender Plan aber fehlt.

 

Der scheidende Dezernent Karl Janssen ist vor allem durch Passivität hervorgetreten. Er hat zwar auf die Sparzwänge reagiert, sogar den Bestand der Opernehe mit Düsseldorf in Frage gestellt (http://xtranews.de/2012/12/11/war-da-noch-was/), um eine politische Entscheidung einzufordern, dies war in der Kultur jedoch das einzige aktive Engagement, und es diente primär dazu, weitere Kürzungen auf den Weg zu bringen, nicht Alternativen zu entwickeln. Grundsätzlich sprach er sich für den Erhalt der Ehe aus und folgte argumentativ dem Freundeskreis der Philharmoniker, der die Oper öffentlich als Standortfaktor bezeichnete.

 

 

Die Standortmanie

 

Tatsächlich spielte das Theater und die Opernehe über Jahrzehnte im Stadtmarketing eine besondere Rolle, jedoch ohne erkennbaren Erfolg. Die Auslastung des Hauses blieb gering (59%). Und die wirtschaftliche Situation der Stadt hat sich nicht verbessert, ist im Gegenteil dramatischer geworden. Das Festhalten äußerte sich wie eine Manie, die über die städtischen Verhältnisse hinwegstrich, unbeeindruckt blieb, um Duisburg im formalen städtischen Vergleich weiterhin ‘Hochkultur’ zusprechen zu können. Dass es sich dabei primär um Operette (http://xtranews.de/2012/05/18/operette-und-sozialdarwinismus/) handelte, um ein altertümliches, relativ seichtes Gehabe, muss in diesem Marketing-Kontext ja nicht erwähnt werden. Ist Duisburg so ‘schebbich’ und ‘eklich’, dass man dort nur mit pathologisch anmutenden Fantasien leben kann?

 

Alt-OB Krings, ein Verfechter der in die Jahre gekommenen Opernehe, gestand in einem Video von duisburg365.de (http://www.duisburg365.de/duisburg/artikel/?tx_ttnews[tt_news]=4026) ein, dass die vielen Befürworter und Unterzeichner des Apells zur Erhaltung des Hauses gar nicht aus Duisburg kamen, hier keine Steuern zahlen, das Haus auch kaum besuchen. Sie würden überwiegend im “Speckgürtel” der Stadt wohnen. Wie sonderbar! Seine Idee, von den umliegenden Gemeinden Abgaben zu fordern, klingt sogar ziemlich abenteuerlich …

 

Lesen Sie den restlichen Artikel in unserem Duisburg Magazin unter https://www.xtranews.de/wp-content/uploads/2013/02/magazin2013.pdf

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