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Fußballtalente: BVB-Keeper Cedric Wilmes im Exklusiv-Interview

Cedric Wilmes Borussia Dortmund Foto: Wilmes (Privat)

Profifußballer, ein Ziel welches Millionen Nachwuchskicker verfolgen. Doch nur ein prozentualer Bruchteil der Nachwuchskicker, welche täglich für diesen Traum arbeiten, erreichen diese Zielsetzung auch.

Unser Redakteur Dustin Paczulla traf ein großes Torwarttalent zum Interview.

Cedric Wilmes, U19 Bundesliga-Keeper von Borussia Dortmund, stellte sich den vielen Fragen unserer Redaktion.

Cedric, von seinem Umfeld häufig auch „Ceddi“ genannt, erblickte am 13.01.1994 in Warstein das Licht der Welt. Früh erkannte der damals kleine „Ceddi“, dass er nicht wie die anderen Jungs unbedingt Tore erzielen wollte, sondern empfand eher mehr Freude daran, Torerfolge seiner Kumpels zu verhindern.

So meldeten seine Eltern ihn mit 5 Jahren beim heimischen Turn und Sportverein Grün-Weiß Allagen an, wo er sich schnell einen Ruf zum Torwarttalent erarbeitete und viele Jahre für Allagen die Schuhe schnürte.

Beginn der Laufbahn bei Borussia Dortmund

Im Jahr 2007 absolvierte Cedric Wilmes ein Probetraining bei Borussia Dortmund. Dort beim BVB erkannten die Nachwuchstrainer schnell, welche Fähigkeiten im Torwartspiel von Wilmes steckten. Die Konsequenz lautete, dass die Verantwortlichen der Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund den sympathischen Westfalen für sich gewinnen wollten. Ein riesiger Vertrauensvorschuss, welchen Wilmes unbedingt mit Leistung bestätigen wollte. So begann der Kampf und lange Weg des Keepers. Wilmes erarbeitete sich bereits Anerkennung bei Borussia Dortmund. Seine Stärken konnten anschließend von qualifizierten Nachwuchstrainern gefördert werden. Doch die Trainingseinheiten auf dem Platz reichten dem Warsteiner nicht aus, er trainierte zu Hause im Kraftbereich, um auch den entsprechenden Körper eines Torhüters zu erhalten.

Cedric Wilmes Borussia Dortmund – Foto: (privat)

Berufung in die Nationalmannschaft

Aufgrund der steigenden Leistungen im Ligabetrieb beim BVB spielte sich Wilmes auf den Zettel des damaligen U15 Nationaltrainer Marco Pezzaiuoli, welcher Cedric für die U15 Nationalmannschaft nominierte. Ein Riesenerlebnis für den Westfalen. Stolz trug er den Adler auf der Brust und sang plötzlich wie seine Vorbilder im TV selbst die Nationalhymne auf dem grünen Rasen.

Die Erfahrungen beim DFB waren für die Entwicklung des heute 18jährigen enorm wichtig:

„Der Unterschied besteht eigentlich mehr im Betreuerstab, denn es sind mehr Spezialisten im Bereich Gesundheit sowie Möglichkeiten von individuellem Training vorhanden!“, so Wilmes über den Unterschied zum Trainingsbetrieb im Verein.

Durch seine ständige Entwicklung als Jugendtorwart schenkte ihm der DFB weiterhin Vertrauen und berief Wilmes auch zur U16 sowie U17 Nationalelf.

U17 Weltmeisterschaft in Mexiko

Mit der U17 Nationalmannschaft erlebte Cedric Wilmes sein bisher größtes sportliches Ereignis an dem er aktiv teilnahm, nämlich die U17 Weltmeisterschaft 2011 in Mexiko, bei der Ex-Nationaltrainer Steffen Freund (mittlerweile Co-Trainer beim englischen Erstligisten Tottenham Hotspor) auf die Fähigkeiten von Wilmes nicht verzichten wollte.

„Für mich war diese WM ein tolles Erlebnis. Ich konnte neue Kulturen und Lebensweisen kennenlernen, aber es war auch eine neue Herausforderung für mich“, lässt Wilmes heute gerne Revue passieren.

Cedric Wilmes Borussia Dortmund – Foto: Wilmes (Privat)

Nicht nur sportlich konnte Wilmes seinen Wissenshorizont bei der U17-WM erweitern, auch im menschlichen Bereich lernte Wilmes neue Lebensumstände kennen. So wurde er mit den schwierigen Lebensumständen, welche in Mexiko herrschen konfrontiert und kommunizierte teilweise im Rahmen von DFB-Aktionen mit den Jugendlichen vor Ort.

Sein letztes Länderspiel absolvierte Cedric Wilmes am 25.02.2012 gegen die U17 Nationalelf von England. Nun arbeitet der U19 Keeper des BVB hart an einem Comeback in der Nationalelf.

„Klar ist es mein Ziel wieder das Nationaltor zu hüten, doch das kann ich nur mit meinen sportlichen Leistungen auf dem Feld beeinflussen. Mehr kann ich in diesem Punkt nicht tun.“, so Wilmes über sein Ziel wieder in die Nationalelf berufen zu werden.

Privatleben

Cedric lebt ca. 65 Kilometer östlich von Dortmund im ruhigen Warstein. Für seine Zielsetzung: Fußballprofi, nimmt er diesen Weg laut eignen Aussagen gerne in Kauf. Seine schulische Laufbahn wird Wilmes 2013 mit Abschluss des Abiturs auf dem „Börde-Berufskolleg“ in Soest beenden. Wie Cedric privat vom Leistungssport regeneriert verrät er im Interview.

Torwarttraining mit Wolfgang „Teddy“ de Beer

Profiluft konnte Wilmes bereits in Trainingseinheiten mit Ur-Borusse Wolfgang „Teddy“ de Beer schnuppern, welcher seit 2001 für die Torhüter der Lizenzspielerabteilung verantwortlich ist.

Für Cedric Wilmes geht es nun darum, dass er sich auf die U19 konzentriert. Wie die sportlichen Planungen für die Saison 2013/2014 aussehen hält der 18jährige offen.

Cedric Wilmes im Gespräch mit Xtranews-Redakteur Dustin Paczulla – Foto: xtranews.de

Das Exklusiv-Interview:

Dustin Paczulla: Wie bist Du mit dem Verlauf der aktuellen Spielzeit zufrieden?

Cedric Wilmes: „Nachdem ich in den ersten Partien nicht zum Einsatz gekommen bin, war ich anfangs nicht gerade glücklich über die Situation. Da sich aber mit Verlauf der Spielzeit meine Situation verändert hat, und ich nun regelmäßig spiele, bin ich aktuell zufrieden. “

Dustin Paczulla: Welche berufliche Alternative würdest Du in Angriff nehmen, wenn Du keine Perspektive auf die Profilaufbahn hättest?

Cedric Wilmes: „Sicherlich hätte ich eine berufliche Herausforderung im sportlichen Bereich in Angriff genommen.“

Dustin Paczulla: Wie bereitest Du Dich auf Spiele mit deiner Mannschaft vor?

Cedric Wilmes: „Zunächst gehe ich früh ins Bett, ca. 22:30 Uhr. Am nächsten Morgen frühstücke ich meist Brötchen und trinke Wasser oder Saft.

Dustin Paczulla: Achtest Du auf spezielle Ernährung?

Cedric Wilmes: „Viele sprechen immer von gesonderter Ernährung, die wichtig für den Sportlerist. Jedoch ernähren wir uns nicht nur von Nudeln, wir essen auch mal Pommes und Burger.“

Dustin Paczulla: Wie findest Du Ausgleich zu Deinem Alltag?

Cedric Wilmes: „Ich lege mich Zuhause auf die Couch und entspanne mich, oder ich treffe mich mit Freunden.“

Dustin Paczulla: Wie kann man sich Deinen Freundeskreis vorstellen? Besteht dieser mehr aus Sportlern?

Cedric Wilmes: „Nein eigentlich habe ich wenig Sportler in meinem Freundeskreis, da mein Wohnort auch ein wenig distanziert von Dortmund liegt, und auch die meisten Spieler weiter weg wohnen.“

Dustin Paczulla: Singst Du bei Länderspielen die deutsche Nationalhymne?

Cedric Wilmes: „Ja, natürlich. Aber wenn manche das nicht machen würden fände ich das nicht schlimm.“

Dustin Paczulla: Welches Gefühl war es, als Du Dein erstes Autogramm geschrieben hast?

Cedric Wilmes: „Es war ein gutes Gefühl und in dem Moment ein Wow – Effekt.“

Dustin Paczulla: „Wie wichtig war es für Dich einen hochwertigen Schulabschluss anzustreben?

Cedric Wilmes: „Sehr wichtig! Denn ich will im Falle einer Verletzung in der Berufswelt alle Türen geöffnet halten.“

Dustin Paczulla: Gab es in Deiner Laufbahn Konfrontationen zwischen Sport und Schule?

Cedric Wilmes: „Nein, denn meine Schule, sprich Schulleitung sowie Lehrer haben mich immer hervorragend unterstützt und tun alles, um meine sportliche Karriere zu fördern.“

Dustin Paczulla: Wie heißen Deine Vorbilder?

Cedric Wilmes: „Von der Einstellung sowie der Mentalität sicherlich Oliver Kahn und vom sportlichen hat mich auch Peter Schmeichel sehr inspiriert. Vom sogenannten „mitspielen“ oder antizipieren, sehe ich Gladbach-Keeper Ter-Stegen sehr weit vorne.“

Dustin Paczulla: Welche Rolle hat der verstorbene Bernd Maier in deiner Laufbahn eingenommen?

Cedric Wilmes: „Eine sehr wichtige, die zwei Jahre, die ich mit ihm verbringen durfte haben mich sehr geprägt! Er hat mir neue Trainingsmethoden sowie Fachwissen vermittelt. Ich stand mit ihm regelmäßig in Verbindung.“

Dustin Paczulla: Welche Bedeutung hat Bodenständigkeit für Dich?

Cedric Wilmes: „Eine sehr hohe! Ich trete jedem freundlich gegenüber der auch das gleiche mir signalisiert. Trotzdem ist es mir wichtig mein Umfeld freundlich sowie respektvoll zu behandeln, denn so entstehen ja auch Eindrücke über meine Person.“

Dustin Paczulla: Wie war es für Dich in Mexiko vor über 100 000 Zuschauern aktiv dabei zu sein, denn selbst die Profis vom BVB sind höchstens eine Kulisse von 80.000 gewohnt?

Cedric Wilmes: „Ich bin leider nicht zum Einsatz gekommen, doch alleine die Atmosphäre auf der Bank mitzuerleben oder auch das Aufwärmen, wo ja bereits 85 bis 90 Prozent der anwesenden Zuschauer auf einen fokussiert sind, war eine tolle Erfahrung, welche ich nicht missen möchte. “

Wir bedanken uns bei Cedric Wilmes für die offenen Antworten und wünschen ihm alles Gute für seine weitere Laufbahn.

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