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AtomkraftgegnerInnen aus Moers rufen zur Demonstration auf

Nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) am 13. Juni für ihre atomtechnische Anlage in Duisburg Wanheim eine erweiterte Betriebsgenehmigung erteilt hat, sind vermehrt Atommülltransporte zum Zwischenlager Ahaus zu erwarten. Diese Transportrouten werden auch über die Autobahnen in und um Moers führen!

 

Die GNS betreibt in Duisburg-Wanheim eine Verpackungsanlage für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Diese Abfälle stammen aus Atomanlagen in ganz Deutschland und werden in Duisburg für die Endlagerung vorbereitet. Im Zuge des   beschlossenen Atomausstiegs wird sich der Entsorgungsbedarf in den kommenden Jahrzehnten erhöhen. Der GNS ist es nun möglich, sich darauf einzustellen und ihre Anlagen in dem Duisburger Wohngebiet zu erweitern.

 

Die AtomkraftgegnerInnen üben hieran vielfältige Kritik. Im Genehmigungsverfahren wurde die Bevölkerung nicht beteiligt und auch auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung wurde verzichtet. Die erweiterte Betriebsgenehmigung lässt eine Erhöhung des Gesamtumschlags von radioaktivem Müll erwarten und infolge dessen eine erhöhte Transportaktivität quer durch dicht besiedeltes Gebiet.

 

„Das Problem ist, dass es kein Endlager gibt. Die Lagerstätten für diese Art des Atommülls, „Asse“ und „Schacht Konrad“, haben mit immensen Schwierigkeiten durch unkontrollierten Wassereinbruch zu kämpfen – die Asse muss sogar mit Milliardenaufwand wieder geräumt werden. Also können die in Duisburg verpackten Materialien zunächst nur ins Zwischenlager nach Ahaus. Die Transportroute führt an Moers vorbei. Was letztendlich damit passieren soll, ist unklar.“ so Michael Zerkübel von den Freischaffenden AtomkraftgegnerInnen Moers/Neukirchen-Vluyn.

 

Die zu erwartenden Transporte führen demnach nur zu einer Zwischenlösung, die über kurz oder lang weitere Transporte erforderlich macht. Die AtomkraftgegnerInnen verweisen darauf, dass jeder Atommülltransport ein Risiko darstellt. Bei verbrauchten Brennelementen ist man dazu übergegangen, diese in den Atomkraftwerken zu belassen, bis ein Endlager gefunden ist. Bei schwach- und mittelradioaktiven Abfällen hingegen finden zahlreiche Transporte statt. Zerkübel weiter: „Hier wird ein Atommüllkarussell am Laufen gehalten, welches unsinnig, unnötig und riskant ist. Einzig die Betreiber der kerntechnischen Anlagen haben den Vorteil, dass sie einen „Entsorgungsnachweis“ erbringen können. Und die GNS verdient viel Geld damit – freilich zum Preis, dass Mensch und Umwelt atomaren Risiken ausgesetzt sind.“

 

Die Freischaffenden AtomkraftgegnerInnen rufen deshalb gemeinsam mit weiteren Initiativen vom Niederrhein und aus dem westlichen Ruhrgebiet dazu auf, gegen diesen Umgang mit Atommüll zu demonstrieren. Am 30. Juni um 11:55 Uhr („Fünf vor Zwölf“) wird unter dem Motto „Konsequenter Atomausstieg jetzt – GNS stilllegen, nicht erweitern“ eine Demonstration stattfinden. Auftakt ist an der Freifläche am Fuße der Landmarke „Tiger&Turtle“ an der Ehinger Straße in Duisburg-Wanheim. Direkt gegenüber befindet sich die atomtechnische Anlage der GNS. Von hier wird ein Demonstrationszug durch Wanheim führen. Gegen 13.30 Uhr ist eine Abschlusskundgebung an der Landmarke geplant. Die Freischaffenden bitten um zahlreiche Unterstützung.

 

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