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OB-Stichwahl Duisburg: Durchstrich – mach Dein Kreuz an der richtigen Stelle

Übernächsten Sonntag steht in Duisburg die Stichwahl zum Oberbürgermeister an. Zur Wahl stehen der sozialdemokratische 34-jährige Parteisoldat und Berufspolitiker Sören Link. Und der 69-jährige mittelständische Unternehmer Benno Lensdorf von der CDU. Pest? Oder Cholera? Oder gar nix?

Mach Dein Kreuz an der richtigen Stelle mupflpic

Mein Duisburg-Hochfelder Nachbar, der Stadtsoziologe Dr. Michael Willhardt verbrämt seine Meinung nicht: „Ich bin aus der SPD ausgetreten, nachdem sie diesen Link aufgestellt haben“, sagt der enttäuschte instrumentelle Sozi.

Am Wahlsonntag fuhr Willhardt noch im Smartcabrio seiner Freundin in das Neudorfer Baba Su, um seinem Wunschkandidaten zu kondolieren. Denn Michael Rubinstein, der unabhängige Kandidat heimste nur knapp 12 Prozent aller Stimmen ein.

Bei einer unglaublich enttäuschenden Wahlbeteiligung.

Das Duisburger Blog Jakobswege führt post mortem aus:

Duisburg hatte 489.599 Einwohner (Stand 31.2.2010)
Duisburg hatte 365.088 Wahlberechtigte bei der Oberbürgermeisterwahl (Stand 17.06.2012).

Der Ausländeranteil (non-EU) in Duisburg und derer unter 18 Jahren beträgt 120.000, entsprechend 25 Prozent. Diese Einwohner mit internationaler Herkunft haben keinen deutschen Pass und keinen Pass eines EU-Staats.

119.890 Wählerstimmen wurden bei der OB-Wahl Duisburg 2012 abgegeben.
Die Wahlbeteiligung betrug somit 32,84 % (48,43% in 2010).
http://wahlergebnis.duisburg.de/Oberbuergermeisterwahl/05112000/index.htm

1.059 Stimmen waren ungültig (0,88%).

57.392 fielen auf Sören Link (SPD Duisburg). Das sind 48,3 Prozent der gültigen Stimmen.

Sören Link hat die Unterstützung von 11,8 Prozent der Duisburger Einwohner (~485.000 in Sommer 2012), entsprechend 15,7 Prozent der Wahlberechtigten.

Dagegen verfiel die Duisburger sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas, Sozialpolitikerin und von der Pike ähnlich wie Schröders Putzfraumami-Story aufgestiegen, in Siegestaumel: Bärbel zieh indirekt die Nichtwählenden, Schuld zu sein an ihrem nicht geltend gemachten Einfluß.

Als ob wüßte sie nicht, daß aus dem Frust, der Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Starrheit, Agonie folge.

Hinsichtlich der beiden Alternativen, Link und Lensdorf, ist der Frust in der Kommune nunmehr groß.

Nachbar Dr. Willhardt kommt gerade von einem Meeting des Zukunftsstadteils Hochfeld, ehrenwerte Leute: Hauseigentümer, Architekten, dabei auch Soziokulturelle, Kultur- und Medienprekariat – Wesen, die den Kiez retten wollen.

Und zwar diesem vor dem Absumpfen. Nicht vor der Gentrifizierung.

Die Hochfeldretter können sich wohl immer noch einen Farbkopierer leisten.

Und kiezbeseelt verteilt Nachbar Micha Willhardt einen Flyer zur Stichwahl des OBs am übernächsten Sonntag.

Auf dem steht immerhin:

„Machen Sie Ihr Kreuz an der richtigen Stelle.“

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