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Warum ausgerechnet Duisburg?

(, Germany) – sculpture (by Lutz Fritsch in 19...

(, Germany) – sculpture (by Lutz Fritsch in 1992) at the mouth of the Ruhr (Photo credit: Wikipedia)

Das ist die Frage, die es gegenüber Menschen und Unternehmen zu beantworten gilt, um sie für die Stadt einnehmen zu können. Mir lag die Nähe zur Universität am Herzen, als ich einst nach Duisburg zog. Ich hatte die Fahrerei satt. Die Stadt lernte ich erst später, durch Hinweise von Freunden kennen und stieß dabei vor allem auf Kontraste. Was aber, wenn kein spezielles Interesse vorliegt, das nach Duisburg führt, was, wenn man lediglich die Bereitschaft mitbringt, sich eventuell verführen zu lassen?

Die Stadt bezeichnet ihr Leben als dynamisch und listet Gesichter und Wandlungsprozesse auf. Die Wirtschaftsförderung stellt den Stromkilometer 780, den Zusammenfluss von Rhein und Ruhr als Standortvorteil voran und verweist darauf, dass 10% der städtischen Fläche aus Wasser besteht. Das Marketing begrüßt Besucher mit der Aufforderung, ihre Ansichten über Duisburg zu teilen und gibt das Aufgabenspektrum ihrer Einrichtung preis. Ist man bereit, dem Link zu einem Imagefilm zu folgen und clickt, weil nach der Betätigung des Links nur Willkommensgrüße einfliegen, eines von drei Fähnchen, dann,

ja dann geschieht endlich mal was! Eine emotionale Tour de Force, die für jeden etwas bereithalten möchte, von einer aufsteigenden Tonfolge unterlegt, die nach Erfüllung strebt und mit der Präsentation der regionalen Flughafenanbindungen zur Ruhe kommt. Die Absicht ist eindeutig: Was ist Düsseldorf, München, was ist Berlin gegen Duisburg?! Fosters organisch geformte Glaspaläste, springende Delphine, Pokerrunden, ein Tänzer am Bühnenrand, Seeidylle mit Paddelboot, ein Karussell bei Nacht … die Überforderung, allem folgen zu können, kann begeistern, und doch reiht sich die Tour ein, zeigt, was man auch von anderen Städten gewohnt ist, demonstriert ein: Wir auch! Darüber darf man sich freuen. Mir wäre dies zu wenig gewesen und mehr: Wir auch! gefällt mir gar nicht.

Klar, ein Imagefilm muss plakativ sein, an Highlights präsentieren, was man gemeinhin unter Highlights versteht, was die Leute erwarten, ja, am besten schon tausendfach woanders gesehen haben? Ist das nicht toll? Wir auch! Doch warum? Mich erinnert der Film an mein altes Vorhaben, etwas unter dem Titel ‚Vom Schönmachen‘ zu schreiben … Mich aber faszinieren Kontraste …

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