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Kreis Warendorf: JU Erstwählerforum im Bürokratiedschungel untergegangen


Jung – und Erstwähler allein gelassen mit ihrer Verantwortung

Man stelle sich vor, es sind Wahlen und keiner geht hin.

Die Wahlbeteiligung nimmt seit Jahren ab. Gerade bei den Jung- und Erstwählern ist dieser negative Trend mehr als deutlich sichtbar.

Wahlverdrossenheit heißt das Hauptsymptom. Die Diagnose: Vor allem Unsicherheit und Unwissen über Wahlen, Kandidaten und das politische Tagesgeschehen. Es liegt auf der Hand: Woher soll ein 16-jähriger Jugendliche wissen, wo er am Wahltag sein Kreuz setzten soll.

Die zu wählenden Kandidaten nach Inhalten zu fragen oder persönlich kennenzulernen, ist schon organisatorisch nicht einfach.

Darum wollte die Junge Union Warendorf passend im Landtagswahlkampf ein Jung- und Erstwählerforum in der Kreisstadt veranstalten. In Form einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit anschließender Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen an Infoständen sollten alle Erstwähler der Warendorfer Schulen kostenlos eingeladen werden. Dazu wurden alle Parteien und Kandidaten angeschrieben, die dieses überparteiliche Projekt begrüßten und ihre Teilnahme und Unterstützung zusagten.

Nach einem großen Wirrwarr im bürokratischen Kompetenzdschungel zwischen Schulen, Stadt und Bezirksregierung (letztere stimmte der Anfrage der Jungen Union Warendorf mit Wohlwollen zu und begrüßte die Initiative) scheiterte in der letzten Minute, nach viel Hin und Her und großen Reden, die Durchführung der Veranstaltung an der Bereitschaft der Warendorfer Gymnasien. Die Gründe dafür lägen doch auf der Hand: Gerade sei Abiturzeit, da habe man organisatorisch keine Zeit für Politik. Hingegen war doch die ganze Organisation schon von der JU übernommen worden. Das Angebot richtete sich zudem nicht an die beschäftigten Abiturienten, sondern besonders an die Erstwähler.

Weiter wurde angeführt, dass staatliche Schulen einer Partei nicht die Tür öffnen dürfe. Das gebiete der Neutralitätskodex. Außer Acht gelassen scheint dabei, dass alle Parteien auf dem Forum vertreten sein sollten und dass die Veranstaltung lediglich auf Initiative der JU zurückgeht. Selbst die Moderation der Podiumsdiskussion sollte von neutralen Personen geführt werden.

Ein politisches Erstwählerforum als erste und exklusive Gelegenheit in Warendorf scheitert an der Bereitschaft der Schulen. Und dabei sind sie es doch, die mehr politische Beteiligung ihrer Schützlinge fordern und gerne sehen.Wenn die Schulen es nicht machen, dann müssen wir es halt tun.

Als Junge Union Warendorf sind wir ratlos. Was sollen wir denn noch machen?

Es ist so schade, dass eine positiv gemeinte Idee an unbegründeter Vorsicht und Engstirnigkeit der Verantwortlichen in den Schulen scheitern musste. Für die Zukunft wünschen wir uns darum mehr Offenheit gegenüber neuen Projekten und Ideen. Gerne halten wir an einem Jung- und Erstwählerforum fest. Denn wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass politische Bildung stärker gefördert werden muss.

*Foto: v. l. Marion Sendker, Johannes Austermann und Thomas Lorenz

 

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