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Kunst und Kultur in Duisburg: Hat der Kulturdezernet Probleme?

Hannelore Kraft und Karl Janssen - Foto: Thomas Rodenbücher

Der Auftritt von Herrn Kulturdezernet Janssen auf der DOR Veranstaltung am 31.5.2012 wirft einige Fragen auf. Ich erwarte von Herrn Janssen eine Entschuldigung bei den OB Kandidaten, die zur gleichen Zeit auf einer Podiumsdiskussion der School of Governance im Kleinen Prinzen anwesend waren. Herr Janssen erweckte mit seiner provokanten Frage, wo denn die Kandidaten seien, den Eindruck, diese würden sich um das Anliegen vieler Duisburger Bürger, die Opernehe zu retten, nicht kümmern. Zumindest was meine Person betrifft darf ich das zurückweisen und ich glaube auch im Namen aller Kandidaten sprechen zu dürfen, die ebenfalls im Kleinen Prinzen anwesend waren.

 Im Gegensatz zu Herrn Janssen habe ich mich mit dem Problem DOR  ernsthaft beschäftigt, obwohl ich kein Opern- oder Schauspielfachmann bin und mir die Detailzahlen nicht vorliegen, im Gegensatz zur Herrn Janssen.

Und bei den Recherchen bin ich auf eine Veröffentlichung in RP-Online unter dem Titel „Wie hoch wird eine Theaterkarte subventioniert?“ gestossen, deren Zahlen ich hier in einer Tabelle dargestellt habe Theater. Die Zahlen basieren auf der Spielzeit 2008/2009 und entstammen einem Papier der Landesregierung. So gibt es die Rheinische Post an, demnach offizielle Zahlen.

Sie zeigen zunächst eines ganz deutlich: Kultur ist teuer, und zwar richtig teuer. Ohne Zuschüsse geht in diesem Bereich gar nichts. Dennoch erkennen wir einige wesentliche Unterschiede. Erschrocken bin ich persönlich über die hohe Zuschusszahl von 298€ je Besucher für das Duisburger Sprechtheater. Das bedarf der Erklärung. Warum ist Duisburg hier so schlecht? Eines dürfte jedem klar sein: Wir können uns einen städtischen Zuschuss von 298€ je Eintrittskarte nicht mehr leisten, egal wie man da jetzt argumentiert.

Zum Vergleich: Die Ruhrfestspiele Recklinghausen mit einem Etat von ca. 6 Mio.€ und einem Zuschuss von 4,5 Mio. € und über 81.000 Zuschauern haben rechnerisch einen Zuschuss von ca. 55€ je Besucher. Und das bei einem Weltklasseprogramm. Wo ist die Analyse des Kulturdezernenten und wo sind fundierte Aussagen wie man von solchen desaströsen Zahlen in Duisburg wieder herunterkommt?

Interessant auch der Vergleich mit Aachen, die die geringsten Gesamtausgaben nachweisen und ein vollwertiges Programm anbieten, wie man der Internet Seite theateraachen.de selbst entnehmen kann. Wie machen die das? Wäre das was für uns hier in Duisburg? Kann nicht einfach mal jemand dort nachfragen oder ist man sich dafür zu fein?

Der Vergleich mit Bochum ,der in Duisburg angesprochen wurde, zeigt zunächst einmal für Bochum den mit Abstand geringsten Zuschussbedarf je Besucher, 80 Euro sind drin, wenn man es richtig macht. Bochum hat zudem eine enorm hohe Besucherzahl. Was will uns das sagen? Qualität hat ihren Preis aber sie führt auch zu nachweisbaren wirtschaftlichen Erfolgen. Und daran anschliessend die Frage: Haben wir in Duisburg die richigen Leute? Für mich ist zumindest die Frage im Hinblick auf den Kulturdezernenten mit einem klaren Nein beantwortet.

Es geht jetzt darum, seriös die anstehenden Probleme der Finanzlage der Stadt Duisburg zu bearbeiten. Dazu bedarf es eines Konzepts, zu dem der Kulturdezernet nicht in der Lage ist dies zu liefern. Ich habe in meinem Wahlprogramm und 5 Punkte Plan, der unter www.richardwittsiepe.de veröffentlicht ist, dieses Konzept entwickelt und daraus können selbstverständlich finanzielle Spielräume auch für die Kulturszene gewonnen werden. Kein Duell „Hochkultur“ gegen „freie Szene“, so wie von Herrn Janssen initiert. Kein Ausspielen der Interessengruppen. Und wenn man von anderen lernen kann, warum nicht.

Für einen Neuanfang Duisburg in Sachen Kunst und Kultur gibt es nur eine logische Forderung:  Die sofortige Freistellung von Herrn Kulturdezernent Janssen von seinen Aufgaben, damit weiterer Schaden von Duisburg abgewendet wird. Und 2013 muss jemand gewonnen werden, der Ahnung hat, nicht mehr und nicht weniger. Das Parteibuch und Klüngel im Hinterzimmer wird die Szene in Duisburg weiter in den Abgrund treiben. Dann sind vielleicht auch ca. 4.000 Euro übrig, damit der Aufzug im Stadthistorischen Museum wieder funktioniert.

 

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