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Offener Brief an Hannelore Kraft – NRW: Wahlkampf und Recht und Gesetz und so …

Sehr geehrte Frau Kraft,

anbei erhalten Sie im Anhang ein Foto eines Wahlkampfplakates aus DU – Bruckhausen oder wie man/frau bei uns richtig sagt: Bruchhausen. – Bitte nehmen Sie zu dem Photo und dem nachfolgenden Text Stellung, sowohl als Ministerpräsidentin, als auch als Chefin der SPD NRW. –

Als ich am Montag dieser Woche zu dritt durch DU-Bruckhausen gegangen bin, habe ich in Straßenzügen, in denen Häuser m.E. unrechtmäßig abgerissen werden, Wahlkampfphotos Ihrer Partei entdeckt. Das habe ich nicht nur als Hohn empfunden, mit einer illegalen Zerstörung von Lebensraum von Duisburger Bürger und Bürgerinnen auch noch Wahlkampf zu machen: Es ist eine glatte Unverschämtheit, ja sogar menschenverachtend. Zudem ist es eine Steuerverschwendung der besonderen Art, geht doch so gut wie kein Mensch durch die bewußt verwahrlosten und zerstörten und damit verwaisten Straßenräume. –

Ähnliches soll (nicht nur nebenher) am Zinkhüttenplatz in Hamborn/Marxloh geschehen, wo bis zu 1.000 Duisburger Bürger und Bürgerinnen „zu Gunsten“ eines fragwürdigen Outletcenters und eines zumindest ebenso hinterfragenswürdigenden Developpers aus ihren Wohnungen vertrieben werden und weiter sollen – Menschen, die seit bis zu 50 Jahren dort wohnen und Unsere Stadt mit wiederaufgebaut haben. –
Das ist der Dank. – Danke schön Stadt und Land – Danke – Danke und nochmals: Danke. –
Dazu habe ich ein Lied geschrieben, das noch lange in viele verantwortliche (oder besser: unverantwortliche) Ohren schallen wird:
„WIR bleiben hier – WIR lassen uns nicht vertreiben“. – Den File dazu und die CD bekommen Sie noch. –

Das soll Ihr neuer politischer Stil sein? Kann ich leider nicht erkennen. Alle Einwendungen an den Rat der Stadt, das Ministerium von Herrn Voigtsberger und die EU haben übrigens nichts gefruchtet. Es fühlte sich auch keiner zuständig, gleichzeitig aber fröhlich unsere sauer verdienten Steuergelder in den Wind geschossen wurden und weiter werden: Mehr als 36 Mio. EURO Zuschüsse von Stadt, Land, Fluß, bzw. EU und anteilge Steuererleichterung von Thyssen-Krupp durch Spende von mehr als 35 Mio. EURO. Und da wundert sich noch irgendjemand in politischen Zirkeln über die Politikverdrossenheit, die mittlerweile in eine Parteienverdrossenheit umschlägt? Politisch werden wir Bürger nämlich immer mehr, mit Parteien aber will kaum noch ein Bürger und Bürgerin zu tun haben. Die sind sowas von fertig – inhaltlich und formal; die Parteien, nicht wir Bürger. Wir haben gerade erst angefangen, ein Umstand, auf den Sie noch nicht zwingend Gift nehmen müssen, irgendwann aber auch Ihnen der freiwillige Abgang nicht erspart bleiben wird. –

Bevor ich jetzt endgültig vom Mut – zum Wutbürger mutiere, sollten wir besser drüber sprechen. Nennen Sie mir bitte einen Termin. Ich komme sogar nach Düsseldorf, obwohl ich die Stadt in weiten Teilen total doof finde. – ich komme aber wenigstens zu dritt. –

Mit zornigen Grüßen
Harald Jochums

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