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Duisburg-Hochfeld: Opfer hat Blöttschkopp, aber alles Folkore

Duisburg-Hochfeld. Wird dieser Stadtteil die Zukunft Duisburgs sein?

Erfolgreicher Familieneinsatz der Opelgang

Eine Minderheitenwelle. Singsang. Larifari. Dudel. Harry Belafonte führt die Herzen der Mädelz mit dem Island in the Sun.

Stark ausgeblendet. Lispelnde Moderatorenstimme.

Hi, und willkommen beim Völkerkunde-Radio. Wir spielen dann mal einen harten O-Ton rein.

Dreiviertel Sekunde Kunstpause.

Und dann kommt das, astreine Sprechersimme verliest streng nachrichtlich:

Soziolekte. Duisburg-Hochfeld.

Ethnografische Beobachtungen vom Tage.

Mir Tabak am Kaufen gewesen, anne Bude, wo Bulgarenstrich is, die Zigeuner da Kaffee am trinken (30 Cent), dann ich Hause. Auffe Treppe standen se: Nachbarn sich am abschwätzen über Polizeieinsatz gestern abend im Haus. Sacht der eine, also der mit Knastträne unterm Augenlid und mit zugeballerten schlechten Tattoos am Hals: „Ej macht nix, die Bullen kommen wieder, erst mal nix auffallen“. Der korsaköpfische Spargel links unten scheint Respekt zu zollen, er hat im Treppenhaus um halb neun schon ne Buddel Billigwodka am Start, in der linken Hand. Dann redet das Kopftuch vom ersten Stockwerk, raucht dann eine angebotene Aktive, „Mein Mann darf nicht sehen das“. Nun aber – es kommt die Treppe runter, das Opfer, also die Nachbarin, die um ihr Leben fleht, wenn ihr Freund wieder mal aus dem Knast kommt und hämmern will, sagt: „War doch nicht schlimm, gezz, oder?“. Und zeigt ihr blaues Auge.

Dreiviertel Sekunde Kunstpause. Regie gibt Rotlicht.

Der Moderator stockt, hält inne. Was ja seit Dr. Murke besonders bezaubernd ist.

Abmod, stotternd.

Sound on, http://www.youtube.com/watch?v=K56soYl0U1w

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