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Duisburg von unten – Erlebniskino

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Promobild Erlebniskino

Die Duisburger Sexszene treibt sich bisher in eher zweifelhaften Pornokinos herum. Betreiber werben mitunter mit Gangbang-Parties, wobei bedauerlicherweise professionelle Damen engagiert werden. Das es auch anders geht beweist das Erlebniskino auf der Beekstraße.

Der geübte Trinker neben mir an der Theke wird plötzlich primitiv laut in einer Duisburger Szenebar und tituliert mich als „Sexspießer“. Anlass genug mal ein Pornokino zu testen.

Es gibt Männer, die vor dem Betreten eines Pornokinos erst nach links und rechts schauen bevor sie dieses betreten. Man will nicht gesehen werden. Bei den Paaren geht es da schon offener zu. Zumindest dann, wenn es sich um „Swinger“ handelt. Warum man überhaupt in ein Pornokino gehen sollte, entschließt sich meiner Kenntnis. Wenn es allerdings, wie in diesem Fall, es sich um ein „Erlebniskino“ handelt, wobei es darum geht sexuelle Kontakte zu knüpfen und dieses dann posthum auszuführen, liegt der Grund eines Besuchs natürlich auf der Hand. Es gibt natürlich Sexspießer, welche nie im Leben den Sinn nach derartigen Sauereien käme. Meistens endet da das Sexleben nach geschätzten drei Jahren oder man verfällt masturbierend in eine lebenslange Fantasiewelt, begleitet von unregelmäßigen Blümchen-Sex mit der unausgeglichenen Gattin. Falls Sie, werter Leser, ein Sexspießer sein sollten, lesen sie bitte nicht weiter.

Schon seit geraumer Zeit fällt mir dieses Kino auf. Es liegt in erster Linie an dem eindeutigen Hinweis, dass es sich eben um ein Erlebniskino handelt. Was ist das überhaupt? Ich betrete das Entree und muss 10 € zahlen, bevor der wirklich nette Kassierer den elektronischen Türöffner betätigt. Meine Frage nach „Poppers“ wird verneint. Sie kennen kein „Poppers“? Wohl ein Sexspießer? Der Eingansbereich ist mit einem Kühlschrank voller Softdrinks und Prosecco versehen. Zwei Getränke sind im Eintrittspreis inbegriffen. Ich gehe den länglichen Gang zum vermeintlichen Eingang des Kinos entlang und passiere eine durchschaubare Girlande. Es wird deutlich dunkler als ich völlig überrascht auf eine zauberhafte Lady stoße, welche mit Stöckelschuhen und grell geschminkten Augen lächelnd an mir vorbei geht. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich die Transe und bin cool genug ihr ein „Na,Süße!“ – zuzurufen. Die „Dame“ macht eine eindeutige Geste ihr doch zu folgen welches ich aber charmant ablehnte. Stattdessen gehe ich links in ein kleines Kino, setze mich hin und langweile mich schnell angesichts der Silikondamen und den gespielten Szenerien auf der Leinwand. Ein etwas älterer Herr kommt rein und bleibt an der Seite stehen. Zu meiner Überraschung holt er sein Ding raus und fängt an am selbigen herum zuspielen. Dabei schaut er beinahe permanent auf die untere Hälfte meines Körpers, in der Hoffnung, dass ich es ihm gleichtue. Stattdessen zauberte ich aus meiner Tasche eine Miniflasche Metaxa, welche ich vor seinen verdutzten Augen runter kippte. Eigentlich war diese für das Gyrosgericht am Folgetag geplant, aber die abstrusen Vorkommnisse soeben waren Anlass genug es zu verschwenden.

Nach ca. 5 Minuten stehe ich auf und gehe den Gang entlang. Neugierig näherte ich mich einer dunklen offen stehenden Kabine und entdeckte einen Gyn-Stuhl und einen an der Ecke befestigten TV. Der Gedanke mich auf den Stuhl zu legen und mir einen „Galaku“ rüber zustülpen, ließ mich laut auflachen. Sie kennen einen „Galaku“ nicht? Sexspießer vielleicht?

Ich verlasse den Raum und gehe weiter links entlang als ich auf drei Transen treffe, welche sich wirklich fein zurecht gemacht haben und kichernd Prosecco schlürfen. „Na, Ladys. Heute schon Schwänze gelutscht?“ grinste ich sie frech an. „Klaro, was denkst Du denn?“ erwiderte eine von ihnen lachend. Ich betrete einen etwas größeren Raum. Darin befand sich ein Podest mit einer gewaltigen Matratze versehend. Zu meiner Überraschung sitzt dort ein Pärchen. Die Dame molliger Statur lässt ordentlich gewähren. Topless sitzt sie da und lässt sich von allen möglichen Herren begrapschen. An die acht Männer sind um sie versammelt. Neben ihr der vermeintliche Ehemann welcher sie durch zahlreiche Zungenküsse ziemlich pusht. Als die Dame sich anschickt sich den Rock auszuziehen, holen die anwesenden Jungs wie auf Kommando ihre Gummis raus. Sehr schön! Was folgte war ein Tohuwabohu sondergleichen und der Tatsache, dass sich ihre Begleitung als ein „Cuckold“ outete. Als sicheres Zeichen dafür legte er sich ein Halsband an und begann wichsend die Szenerie zu beobachten. Sie kennen einen „Cuckold“ nicht? Sexspießer, was?

Ich ziehe mich für eine Zigarette aus dem Geschehen zurück und beginne einen Small-Talk mit einem Gay mittleren Alters. Pärchen sind wohl schon öfters dort. Einzelne Frauen natürlich nie, sagt er. „Schade, dass Jeff Stryker nicht hier ist, was?“ fragte ich ihn abschließend und verlasse das Kino. Sie kennen Jeff Stryker nicht? Sexspießer? Nun denn…ein Sexspießer bin ich anscheinend beileibe nicht. Das Erlebniskino ist schon ok. Alles kann, nichts muss!

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