Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Selbstverleger macht tumbes Gorilla-Marketing: „Herrliche Tage von Marco Meng“

BildEs gibt viele Spinner unter der Sonne, und auch viele Spammer. Beide habe ich gefressen. Was hier in meiner Mailbox landete, sah nach letzterem aus:

Hallo Susi,

konnte dich jetzt tel. nicht erreichen. Bin gut angekommen, sitze jetzt im Zug nach Hause. Hatte übrigens im Flugzeug endlich „Herrliche Tage“ von Marco Meng zu Ende gelesen, wirklich ein Hammer, das Buch, danke nochmals für den Tipp!

Kannst mich ja anrufen, wenn du wieder frei bist, vielleicht heute Abend. Anonsten bis morgen in alter Frische!

Dirk

So weit, so blöd: „Geheimtipps“ dieser Art, die scheinbar an jemand anders gerichtet sind, kenn man ja.

Doch war ich dann doch neugierig, welcher Vollkoffer sein Buch auf diese dilletantische Art bewirbt und schlug bei Amazon nach.

Dort fand ich vier Rezensionen – drei, die das unbekannte Buch loben, eine vierte, die sich über die Spamwerbung beschwerte, die auch bei mir aufgeschlagen war. Und den Rezensenten „Al Bundy“, von dem eine der lobenden Rezensionen stammte und der über den Rezensenten herfiel, der sich über die Spammerei beschwert hatte.

Die negative Rezension wurde von Amazon inzwischen wohl wegen der mehrfachen Ausraster von „Al Bundy“ gelöscht. Doch über Google findet sich noch mehr .

Der Verlag ist ein „Book on demand“-Verlag, wo jeder seine Bücher selbst verlegen kann. Nur am Verkauf hapert es dann halt, denn beworben werden solche Bücher von ihren Verlagen nicht. Und die dreistellige Summe, die „Tredition“ von den Autoren verlangt – anderswo geht das auch billiger – hat diesen offensichtlich so in finanzielle Probleme gebracht, daß er nun mit dem Holzhammer verkaufen will.

Wahrscheinlich denkt er, dies sei intelligentes Guerilla-Marketing. Doch ist es nur doofes Gorilla-Marketing…

Die mobile Version verlassen