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Kuhls Kolumne – Schnellschuß aus der Hüfte: HARTZER KÄSE STINKT ZUM HIMMEL

naziplätzchenUnter „Das Job-Center, das Verückte macht“ knubbeln sich langsam die Postings. Da hab ich doch noch ne Granate im Regal. Mein offener Liebes-Brief an die ArGe von 2008. Wieder so ne olle Nummer aus dem Judas-Kulturmagazin. Und genauso hochaktuell wie meine alten Sauerland-Nummern: Ein Beziehungsproblem amüsant – mit der erforderlichen Schärfe.

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Das Schlimmste, was die ARGE treibt

Ist, dass man ewig bei ihr bleibt…

Liebe ARGE!

Nun habe ich schon wieder Post von Dir bekommen. Und schon wieder hast Du was falschgemacht. Und schon wieder auf meine Kosten.

Nix für ungut

Nicht, dass mich Deine Schlampigkeit oder der Irrsinn Deiner seriellen Fehlentscheidungen sonderlich beunruhigen müsste, doch kann ich mich an keine Ausgabe erinnern, wo wir nicht über sachfremde, unsinnige oder willkürliche Aktivitäten Deinerseits hätten berichten müssen. Früher nannten wir das Kapitel „ARGE Seuche“, inzwischen ist es zur Dauernummer „ARGE Arbeit Armut“ angewachsen. Insofern – und NUR insofern ist das, was Du tust, eine gute Unterstützung meines Projektes, wofür Du ja schließlich bezahlt wirst.

Früher hatte ich gedacht, du seiest inkompetent, dann dachte ich, Du seiest hinterhältig, nun weiß ich, dass und wie bösartig Du bist. Was mich eigentlich nicht wundern müsste, schließlich kenne ich deine Eltern.

Deine Herkunft

Da wäre zuerst Dein Hauptvater Gerhard Schröder, der aus Hartz4-nahen Verhältnissen stammt und früh gelernt hat, durch welche Ärsche man nach oben kriechen kann. Aus Volkswagen (das Wort hat Hitler erfunden) in Wolfsburg (nach Hitlers Pseudonym „Herr Wolf“ – siehe auch „Wolfsschanze“) ist er über die Reichshauptstadt Berlin direkt in die Gazprom-Gedärme des Altstalinisten Putin gekrochen. Wenn man in Ärsche kriecht, dann kommt man braun wieder raus – und riecht nach Gas.

Gerhard konnte nicht nur Brioni tragen und sich (wie andere sozialdemokratische Kapitalistenknechte auch: Hartz, Mehdorn) Havannas schenken lassen, nein, er konnte auch wie Adolf Hitler das Blaue vom Himmel versprechen, nämlich die Halbierung der Arbeitslosenzahl in nur einer Amtsperiode.

Als das mit dem Endsieg dann nicht geklappt hatte, musste ja irgendwer schuld sein – und so kam es zur „Dolchstoßlegende“. Nebenarschkriecher wie Steinbrück und Beck fanden schnell Formeln wie „Drückeberger“ oder „Gehen Sie mal zum Friseur und lassen Sie sich rasieren – dann klappt’s auch mit der Arbeit!“. Der VW-erprobte Puffflugfinanzier und Bosse-Genosse Peter Hartz schrieb dann die „Reform“-Gesetze ab, die sein Namensvetter Gustav Hartz in der Weimarer Republik gemacht hatte, die damals unter anderem zum Nationalsozialismus geführt hatten.

Entscheidend war aber die grausame Härte, für die früher Heinrich Himmler stand, das anti-sozialdemokratische Kernelement Schröders, Opfer zu Tätern zu stilisieren. Da es nicht sein konnte, dass Führer Schröder ein Betrüger ist, musste jemand schuld sein. Und Arbeitslose sind nun mal perfekte Sündenböcke.

Das passte gut in die Sozialabbaupläne des großen Republikzerstörers Kohl, in dessen Uterus bereits ein Merkelchen vorgekanzlert war. Aber auch der frisch möllemannisierte Westerwelle, gerade aus dem „big brother is watching you „-RTL-Bunker ausgeschleimt, war dafür. Und natürlich Joschka Fischers Wendehälse, die früher mal ne linke Partei waren.

Dein schweres Los

Nun bist Du in einer verzweifelten Lage. Du stehst auf einem barbarischen Gesetz und weißt, dass solche freiheitsfeindlichen Bestrebungen (fast hätte ich gesagt: Rassengesetze) nicht nur in gestandenen Demokratien wie Belgien zum Generalstreik geführt haben.

Du nimmst es mit Humor, nennst Deine Opfer „Kunde“, überfällst sie in ihren Wohnungen, schikanierst so gut es geht, kennst keine Zumutbarkeitsgrenzen mehr, erhöhst die Suizidrate, fälschst die Statistik, verpulverst Unmengen öffentlicher Gelder… Dafür haben Soziologen den Begriff „Verfolgungsbetreuung“ gefunden und der Volksmund nennt Dich „Ein-Euro-Job-Shop“. Dass die Sozialgerichte ständig Deine Entscheidungen kassieren, verstehst du nicht.

Deshalb bist Du persönlich nicht erreichbar und verschanzt dich hinter den immer freundlichen Stimmen der Abwimmlerinnen Deiner Telefonzentrale und beendest jeden Deiner Briefe mit einer Drohung a lá „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, hast du zu tun, was ich sage“ (Androhung von Sperre).

Wobei ich immer dachte, dass meine Würde laut Grundgesetz unantastbar sei. Andererseits sind Grundrechtseinschränkungen bei Insassen von Strafvollzugsanstalten unvermeidlich.

Meine Verbrechen

Ich bin hier geboren.

Ich war lange krank.

Ich bin „nicht vermittelbar“.

IQ 146, kritisch, 54, „arbeitsentwöhnt“

Ich bin als Freiberufler erfolgreich.

Ich will raus aus Deinem Knast.

Ich widerspreche Dir.

Ich kann Deinen Realitätsverlust gut verstehen.

Schließlich wurden hier noch vor 15 Jahren Asylanten totgeschlagen und die Endlösung der Raucherfrage steht an.

Du

Wir kennen uns schon länger und ich weiss, dass Täter selbst Opfer sein können. Ich weiss sogar, dass einige Deiner Sub-Persönlichkeiten selbst mal Hartz4er waren, andere das Studium abgebrochen haben, das ich damals abgeschlossen hab. Auch weiss ich um die Arbeitsüberlastung und die realitätsverzerrenden Effekte, die sich in Deinem Irrenhaus einstellen können. Ich kenne Deinen Konflikt, trotz der Grundlage des „Sozialgesetzbuch II“ und idiotischer Durchführungsverordnungen Mensch zu sein oder sogar „gerecht“. Ich weiss, dass das kein Schwein aushält.

Deine Persönlichkeit

Nun glaube ich, so ziemlich alle Teilelemente deiner multiplen Persönlichkeit zu kennen.

Auf eine steh ich.

Mit einer anderen würde ich gerne mal ein Bier trinken.

Bei einem sehe ich Euren Konflikt.

Mit zweien habe ich studiert.

Einer hat eine massive Sado-Störung.

Der andere ist Alkoholiker.

Eine gestand, sie „halte den Puff hier nicht mehr aus“.

Einer sagte mir: „Wir haben zuwenig Personal“.

Eine sagte mir: „Mit 54 sind Sie Schrott am Markt“.

Viele sagen: „Wir müssen so handeln“.

Unsere Beziehung

Ich bin mit Hartz4 aus dem Sozialamt in Deinen Laden geschwappt. Lange hatte ich jeden Monat einen anderen Sachbearbeiter, dann landete ich beim “Hochschulteam“. Seit zwei Jahren mache ich erfolgreich das „Judas-Kulturmagazin“ und trete regelmässig als Kabarettist auf.

Nach dem üblichen Geplänkel habe ich „Einstiegsgeld“ (172 Euro monatlich zusätzlich zu Hartz4) beantragt, um gezielt Synergien zwischen Zeitung, Online-Auftritt und Bühnenpräsenz aufzubauen – und auch gleich bekommen.

Unser Baby

Man hat mir gesagt, dass das bis zu zwei Jahren so sein könnte, sofern ich in halbjährlichen Folgeanträgen „stetiges Wachstum“ nachweisen könnte – und der erste Folgeantrag ging auch glatt durch.

Doch nach einem Jahr teilte man mir mit, man habe in Duisburg beschlossen, „grundsätzlich höchstens ein Jahr“ zu zahlen, mehr habe es „noch nie gegeben“. Abgesehen von der offensichtlichen Rechtswidrigkeit dieses Beschlusses fühle ich mich verarscht (um nicht zu sagen: betrogen), wenn man mir erst eine Option gibt und mir dann auf halber Strecke den Teppich, auf dem ich stehe, entzieht. So hab ich das dann in einem Widerspruch formuliert, der mir mit der Begründung, ich sei noch nicht in der Gewinnzone, abgelehnt wurde.

Nun habe ich drei Kriterien: Qualität, Quantität, Kohle.

Inzwischen ist der Judas von der Deutschen Nationalbibliothek akzeptiert, von der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv empfohlen, SPIEGEL und TITANIC schreiben bei mir ab, Buchautoren und Journalisten aus der ganzen Republik schreiben bei mir (diesmal  Harald Landgraf mit „Rogalla Tunes“), wir haben eine eigene Überschriftenschrift in Lizenz, eine professionelle Layouterin – soviel zur Qualität.

Quantität: In zwei Jahren von 500 auf 6000 Auflage. Die letzte Nummer (78 Seiten A4) hat 137 Leserbriefe bekommen. Wir wachsen in jeder Hinsicht explosiv während z.B. die WAZ-Gruppe massiv Auflage verliert, ihre Blätter verschlankt und ein Drittel ihrer Redakteure entlässt; sprich: noch schlechter wird.

Kohle wäre mit den ersten Werbeeinnahmen nach Überschreiten der 5000ergrenze in der Juniausgabe dringewesen – wenn nicht die ARGE die Folgebewilligung ab Juni08 unterlassen hätte.

Krise

Da stand ich dann: Die Sommerausgabe in der Mache, Judasonline vorbereitet, Veranstaltungen in Planung – und Kohle gestrichen. Ich habe mich sehr geärgert, liebe ARGE, dass Du mich erst aufs Glatteis geführt, mich dann mit dem Folgeantrag eingelullt und mir schließlich mit Deinem doofen „Ätschi-Bätschi!“ nach einem Jahr in den Arsch getreten hast.

Ich hatte nicht nur meiner Layouterin versprochen, dass sie diese Nummer ordentlich (nicht wie früher zu Dumpingpreisen) bezahlt würde. Schließlich ging ich von weiterem Einstiegsgeld und von Werbeeinnahmen aus.

Dann kam Krisenmanagement statt Anzeigenwerbung, Judasonline wurde wegen Geldmangels verschoben und Veranstaltungen wollte ich trotzdem machen.

Nach der Ablehnung des Widerspruchs habe ich dann erstmal beim Sozialgericht Klage eingereicht, um die Frist zu wahren. Die Begründung wollte ich nachreichen, kam aber in der Katastrophe nach Deiner Sabotage nicht mehr dazu. Bis man einen Termin bei einem Fachanwalt bekommt, kann eine kleine Ewigkeit dauern, und die Sozialgerichte sind mit Deinem Müll völlig überlastet. (Termin vielleicht schon in einem Jahr)

Neue Sauerei

Nun schreibst Du dem Sozialgericht, es solle meine Klage weil unbegründet abweisen und mir keine Prozesskostenhilfe zugestehen. Abgesehen von der Charakterschwäche, die solche Häme offenlegt, gibt es hier keine Fristen und die Bundesrepublik Deutschland bleibt (auch wenn’s Dir nicht passt) ein Rechtsstaat.

KZ-Capo

Verstehe schon, warum das alles. Wenn du einen guten Job machen würdest, hättest Du bald keine Kunden mehr. Dein Job wäre weg. Dann würdest Du selbst ein Hartz-Opfer. Und so schlecht wie Deine Kunden willst Du nie dran sein. Das ist die Logik der Capos im KZ.

Hätte nie gedacht, dass du so scheisse bist…

Wir sehn uns vor Gericht, Baby!

Judas Thomas Kuhl

PS Verteiler

Dieser offene Brief geht an

Meine beiden ARGE-Sachbearbeiter

Die Sachgebietsleiterin

Die Widerspruchsstelle

Die ARGE-Pressestelle

Den Oberbürgermeister als Ihren Dienstherrn

Rechtsanwalt Reinecke

Das Sozialgericht

Die Presse

Relevante Blogs

Im Radio hab ich’s schon gebracht

Verlesung im Café Nirgendwo am 15.11.

Als Artikel im Judas-Kulturmagazin Dezember08 an ca.

6000 Leser (inkl. knapp 30 in Ihrem Hause)

PPS Party

Und vor Gericht wird’s lustig

Natürlich lade ich alle meine Fans und Freunde ins Gericht und zur anschließenden Party ein. Selbstverständlich wird das Judas- Kulturmagazin (Sondernummer?) darüber berichten. Und die üblichen Blogs sowie die sonstige Presse sowieso..

Was seitdem passiert ist

Ich habe den Prozess verloren – weil ich keine Kohle damit verdient hab.

Mein Anwalt sagte, es sie aussichtslos, in Revision zu gehen.

Sauerlands ArGe hat kein Interesse an kultureller Bereicherung dieser Stadt – lieber zieht man engagierten Leistungsempfängern den Boden unter den Füssen weg.

Das Judas-Kulturmagazin gibt es nicht mehr.

Im Sommer wage ich einen Neustart – als OB-Kandidat.

Und suche eine/n Layouter/in.

So um die 300 Euro für 80 A4-Seiten monatlich sind über Anzeigen abgesichert. Später mehr.

Anzeigenwerber bekommen 20% bei 300 Euro Anzeigenpreis pro Seite

Bewerbungen an thomaskuhl@gmx.de

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