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Grüne Duisburg Walsum: "Fracking" ist eine große Gefahr

Duisburg – Der Vorstand der Grünen in Duisburg-Walsum ist sehr besorgt, da es Pläne geben soll, wonach Mineralölkonzerne "unkonventionelles Erdgas" in NRW fördern wollen. Unternehmen, wie der US-Ölmulti Exxon und die BASF-Tochter Wintershall wollen unter anderem im Ruhrgebiet nach Gasvorkommen suchen. Es gleicht nach Medienberichten einer Goldgräberstimmung unter den Konzernen.

Der Alptraum der Grünen ist dabei das beabsichtigte Fracking-Bohrverfahren, das bei der Erdgasförderung angewendet wird. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und hochgiftigen Chemikalien in den Boden gepresst, um durch die undurchlässigen Gesteinschichten zu kommen und dort das gelagerte Erdgas freizusetzen. Als Folge dieser Methode ist nach Angaben von Fachleuten und Gutachtern eine Vergiftung des Grundwassers mit den Chemikalien nicht auszuschließen. Wasserschutzgebiete scheinen dabei ebenfalls nicht ausgenommen zu werden.  Zudem ist mit unkalkulierbaren Bodensenkungen, vor allen Dingen in den Bergbaugebieten, zu rechnen.

Aus gut informierten Kreisen ist nach Angaben der Walsumer Grünen auch zu hören, dass die Evonik – Steag – Töchter Minegas GmBH und Mingas-Power GmBH künftig das Kohleflözgas fördern wollen, welches unter dem Ruhrgebiet und dem Münsterland liegt. Das Gebiet rund um Duisburg ist dabei ins Fadenkreuz für mögliche Probebohrungen geraten.

Beide Evonik-Steag-Tochtergesellschaften halten laut Bezirksregierung Arnsberg die Bergrechte, die es ihnen erlaubt, nach tieferliegendem Kohleflözgas zu suchen.

Evonik-Steag, der fünftgrößte Stromerzeuger der Republik, hat ja bekanntlich einen neuen (Mehrheits-) Eigentümer, und zwar das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr. Die Stadtwerke Duisburg sind dabei mit 19 % an diesem Kuchen beteiligt.

"Nach vorliegenen Informationen soll sich das geplante Förder- und Bohrgebiet (auch die Probebohrungen) auf Duisburger Gebiet ausschließlich auf den nördlichen Teil der Stadt beschränken" so Jürgen Schröder von den Grünen.
Überall im Lande haben sich Bürgerinitativen gegründet, die sich gegen das "Fracking" stellen.

Auch Unternehmen, wie Gelsenwasser, der Versorger der nördlichen Stadtteile Duisburgs mit Trinkwasser,  läuft Sturm gegen diese Pläne. Nach Ansicht der Walsumer Grünen gilt es aber auch, die örtliche Politik mit dem Thema zu wecken. Zudem soll auch hier nach Willen der Grünen der Widerstand organisiert werden. Parallel werden Anträge und Anfragen in die politischen Gremien gebracht.

Die Landesgrünen haben bei ihrem letzten Parteitag in Emsdetten einen eindeutigen Beschluss gefasst, der die unkonventionelle Erdgasförderung ablehnt, weil diese Methode wassergefährdend, umweltschädlich und gesundheitsgefährdend ist und sich nachteilig auf die technologische Entwicklung und Verbreitung der erneuerbaren Energien auswirkt.

"Der geplante ökologische Umbau der Steag gerät wieder einmal in ein schiefes Licht und wird von Tag zu Tag zu einer größeren Mogelpackung", so auch sein Vorstandskollege Ralf Welters.

Die Zeit drängt nach Ansicht der Walsumer Grünen, weil es auf Bundes- und auf Landesebene durchaus Bestrebungenen gibt, das "Fracking" genehmigungsfähig zu machen. Zudem soll Anfang Juli ein vom NRW-Umweltminister Remmel (Grüne) in Auftrag gegebenes Gutachten Aufschluss darüber geben, ob diese Methode der Erdgasförderung wirklich so schädlich ist, wie zur Zeit die mehrheitliche Meinung ist. Der SPD-Wirtschaftminister Harry Voigtsberger hat jüngst in einem Interview bekräftigt, dass die Probebohrungen erst dann genehmigt werden, wenn ihm die Ergebnisse dieses Gutachtens vorliegen. Teile der SPD auf Landesebene stehen dem "Fracking" sehr aufgeschlossen gegenüber.

Die Grünen in Walsum wollen kein zweites Datteln und aufgrund der Regierungsbeteiligung in NRW keine faulen Kompromisse. Sie fordern die Abkehr von diesem umstrittenen Verfahren.

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