Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Moers Festival 2011: Moers als Gefühl – Musik für alte Säcke

Der kölsche Impresario Reiner Michalke hat im üblichen beinahe feierbaren Ritual das Programm des heurigen Moersfestivals vorgestellt. Einst galt das Moers Festival als das weltweit bedeutendste Forum für improvisierte Musik. Nunmehr ist es eine Ode an die Regression. Es scheint: Das ist das letzte Moers Festival der Welt – eine Missa pro defunctis

Moers Festival 2011: Der Rickenarsch hat zwei Seiten - alt und neu

Also trauern wir fröhlich.

Die alten Kukl. Das war Björks Band. Björk. Björk Guttmundsdottir, die isländische Elfe mit der Knubbelnase und dem schlitzäugigen Blick hatte ja damals vordem sie die Göttin des nordischen Klanges wurde, in der Band: Sugarcubes — diese Band named Kukl. Kommen wir eine Band weiter, folgen wir Björk, und und dann ist der Sidekick des Bürgermeisters der islandischen Hauptstadt Mitglied der Bande:

Einar Örn Benediktson wird mit seinem Iceland’s New Liberation Orchestra, das sind die aus dem Land, wo praktisch das Billigbier in den beliebigen Schuppen 14 Euro kostet, sich dem nordischen Klang widmen. Davon musizieren die. Ich hoffe, in der Ideengeschichte Björks.

Nordischer Klang?

Verzeichen wir in der Sache auch mal den Routinier Jens Petter Molvaer, war auch schon mal in Moers. Der Trompeter soundet groß, man muß es wirken lassen aus den Boxen oder in den Tunnels mit viel Hall – und dann ist es auch was für die Kinder mit der Pille. Schon wieder in Moers. Verdächtig.

Youssou N’Dour macht M’balax.

Das war der rythmischste Satz, den ich jemals geschrieben habe. Weil: Der Satz stolpert und holpert und ist trotzdem ein Einatmer, wie ihn die afrikanischen Griots vollzogen. Den Youssou N’Dour, längst afrikanischer Superstar, hat der kölsche Impresio Michalke natürliche mittelerweile nicht mehr kriegen können, der schhwarze Gott füllt Stadien einen Kontinent weiter, das hat nur Burkhard Hennen, der Erfinder des Moers Festival vor Äonen auf die Kette gekriegt  – aber Michalke hat immerhin noch den den Sound im Boot: Mit Thione Secks ‚Orientation‘ holt er das sengalesiche Dingens, das die Welt umkracht. Oder sagen wir: Kräftig umtanzt.

Mehr Regression – Shannon Jackson.

Zu Shannon Jackson, in dessen Konzi in der Moerser Eissporthalle vor mehr als zwanzig Jahren ich eine neue Welt erblickte, den Kosmos der Dekonstruktion nämlich, fällt mir infolgedessen nicht viel ein. Jetzt neu und frisch, vermutlich ein 31 Jahre altes Konzept: Ronald Shannon Jackson mit Vernon Reed – ich alter Sack werde das lieben.

Die Nummer mit dem Pferdefick.

Jedweder 60er und 70er Jahrgang im Hippeland weiß, daß die Marke Palomino eine von Fa. C&A  ist; die Mutter hat halt vor der Pubertät Deine Klamotten von – streng kahtolisch und damit in der Familie – C&A eingekauft – das war die Marke: Palominos. Daß es die Marke auch auf Golden gibt, wußteste erst in Moers, The  Golden Palominos am 20. Mai 1983 haben Dir dann Deine Niedlicheitswelt etwas zerschrundet. – In Moers 2011 am Start: The Golden Palominos in neuer Besetzung.

Und wie bespielen wir unsere Pachties?

Keine Ahnung. Da müssen die mal klarkommen. Soll auch Punkonzies in den üblichen Hütten nahean geben. Hab‘ ich mal gehört.

Und Helge?

Ja. Der auch. Am Montagabend. Ist aber andere Baustelle.

Die mobile Version verlassen