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„Windgas kommt im Herbst“…

Windgas? Ja, das habe ich auch manchmal, wenn ich Bohnen gegessen habe – und daraus soll man ja durchaus Energie erzeugen können. Bei den einen durch Rücktrieb, der ihnen dann beim Herumrollen mit dem Bürostuhl Kraft erspart und lästige Kollegen vom Hals hält, bei den anderen, weil sie es anzünden – und sich wundern, daß sie die Mädels damit gar nicht beeindrucken können, schon gar nicht im Fahrstuhl. Hätten sie ein Biogas-Kraftwerk angeschlossen, wären ihnen die Mädels sicher eher zugetan. Und klar, dieses Gas kommt im Herbst verschärft, wenn es kälter wird und man wieder schwerer essen muß, um nicht zu frieren.

Diese Winde sind allerdings beim neuen Projekt von Greenpeace energy nicht gemeint – es geht zwar um alternative Energiegewinnung, doch weit weniger anrüchig. Es geht hier vielmehr darum, die fehlende Speichermöglichkeit von Strom aus Windenergie und die bislang ebenfalls an fehlender Speichermöglichkeiten gescheiterte Wasserstofftechnologie zu kombinieren. Und zwar recht geschickt:

Die Windräder nutzen Strom, der gerade nicht abgenommen werden kann, zur Wasserelektrolyse. Und speisen dann den entstehenden Wasserstoff in das vorhandene Erdgasnetz ein. Bis zu einem bestimmten Prozentsatz kann Wasserstoff anscheinend in normalen Gasleitungen transportiert werden, so ähnlich wie Alkohol bis zu 5% im Benzin keine Probleme macht.

Allerdings hat Wasserstoff als kleinstes bekanntes Molekül den Nachteil, des Öfteren aus vermeintlich dichten Gefäßen zu entweichen – ähnlich wie beim Auto mit den Benzinleitungen, die nicht alkoholfest sind, könnten hier Gasinstallationen beispielsweise mit Gummischläuchen problematisch sein.

Wasserstoff sammelt er sich dann jedoch nicht wie bei Erdgas im Keller, sondern steigt empor. Deshalb explodieren Atomkraftwerke auch nicht im Keller, sondern am Dach, wenn die Brennelemente mit dem sie umgebenden Zirkonium bei hohen Temperaturen das Kühlwasser zu Knallgas zerlegen. Und wer eine Gasheizung hat, sollte zukünftig besser nicht mehr im Speicher rauchen 🙂

Und da mehr als 5% Wasserstoff im normalen Gasnetz nicht mehr direkt verwendet werden können, wird dann der Wasserstoff zu Methan – also Erdgas – umgewandelt.

Ab 1.10. soll es also möglich sein, bei Greenpeace Energy nicht nur Strom zu beziehen (was ohnehin empfehlenswert ist), sondern auch Gas.

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