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DGB-Niederrhein: Leiharbeit ist unterbezahlt und unsicher

Duisburg – Zur aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Thema „Niedriglohn und Lohndumping im Verleihgewerbe“ macht der Vorsitzende der DGB-Region Niederrhein, Rainer Bischoff, auf die besondere Bedeutung des Themas für den heimischen Arbeitsmarkt aufmerksam.

„Einmal mehr wurde hier bewiesen“, so Rainer Bischoff, „dass viele Leiharbeitskräfte viel zu schlecht bezahlt werden, neben der Tatsache, dass sie mit ständig ungesicherten Arbeitsverhältnissen leben müssen.“ Die Studie des DGB hat ergeben, dass im Durchschnitt Leiharbeitskräfte nur die Hälfte von dem erhalten, was fest beschäftigte Arbeitnehmer verdienen. Der durchschnittliche, monatliche Verdienst von LeiharbeitnehmerInnen in einem Vollzeitbeschäftigungsverhältnis lag in 2009 bei 1.456 € brutto. Etwa 22 % erhielten zwischen 1.000 – 1.200 € brutto und über 10 % aller vollzeitbeschäftigten Leiharbeitskräfte haben weniger als 1.000 € brutto für ihre Arbeit bekommen.

„Dies ist für die Menschen in Duisburg besonders bitter“, macht Rainer Bischoff deutlich. „Im Jahr 2010 blieb zwar die Summe der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Duisburg fast stabil – dies aber drastisch zu Ungunsten von festen Beschäftigungsverhältnissen. Denn in den meisten Branchen wurden in 2010 feste Arbeitsplätze abgebaut, die Anzahl von Leiharbeitsverhältnissen stieg jedoch um 30 %. Die Anzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse stieg um 19 %. Das kann und darf so nicht weitergehen. Wenn nun auch noch ab dem 1. Mai Arbeitnehmer zum Beispiel aus osteuropäischen Ländern zu ungeregelten Bedingungen in Deutschland arbeiten dürfen, ist die Spirale nach unten kaum mehr aufzuhalten. Die Bundeskanzlerin hat nun das Schicksal von unzähligen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Hand. 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sind zurzeit bereits arm, trotz Arbeit. In den Vermittlungsgesprächen, welche die Koalitionsspitzen auf Bundesebene zurzeit führen, muss Frau Merkel diese fatale Entwicklung aufhalten. Mit der Entscheidung für die Einführung von existenzsichernden Mindestlöhnen, wie es sie in fast allen europäischen Mitgliedsstaaten gibt – außer in Deutschland.“

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