Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

ASta DuE: Stellungnahme des Referats für Hochschulpolitik und politische Bildung zur Mercator-Professur 2011

Die Gleichstellung und die Gleichbehandlung der Frau sind nach wie vor wichtige Themen, gerade auch in der Hochschulpolitik. Alice Schwarzer hat in diesem Rahmen zweifellos große Erfolge errungen und Elementares für die Frauenbewegung geleistet.

Das Referat für Hochschulpolitik und politische Bildung des Allgemeinen Studierenden-Ausschuss der Universität Duisburg-Essen ist jedoch der Meinung, dass es heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist,  Gleichstellung und Gleichbehandlung ausschließlich auf die Unterdrückung und Diskriminierung der Frau zu beziehen. Vielmehr ist es inzwischen unabdingbar, das Spektrum dieser Problematiken auf weitere Teile des Universitätslebens, die ebenfalls von Diskriminierung betroffen sein können, zu erweitern: Sexualität, Behinderung und eben Religion. Gerade unter Berücksichtigung des letzten Aspekts sehen wir als studentische Interessenvertreter die Verleihung der Mercator-Professur an die Frauenrechtlerin kritisch.

Alice Schwarzer steht zwar für die Selbstbestimmung der Frau, aber diese endet für sie offensichtlich an dem Punkt, an dem sich die Frau frei und eigenverantwortlich für das Tragen eines Kopftuchs entscheidet. Dass Frau Schwarzer zudem allen Muslima, die ein Kopftuch tragen, eine politische Intention oder zumindest eine Instrumentalisierung durch politisch Motivierte unterstellt, spricht keineswegs für die Weltoffenheit, die durch eine Trägerin der Mercator-Professur repräsentiert sein sollte.
Auch ihr Engagement als „Gerichtsreporterin“ der Bild-Zeitung im Kachelmann-Prozess ist kein Verdienst, durch den das wissenschaftliche Vermächtnis des Kartografen und Universalgelehrten Gerhard Mercator wachgehalten würde; hierzu wurde die Institution der Mercator-Professur eigentlich eingerichtet.

Das Referat für Hochschulpolitik und politische Bildung spricht sich bei der Benennung zur nächsten Mercator-Professur daher nicht nur für ein studentisches Mitspracherecht, sondern vor allen Dingen auch für mehr Fingerspitzengefühl bei der Auswahl aus. Die  repräsentative Gastprofessur sollte zukünftig wieder von einer möglichst großen Zahl der Personen getragen werden können, deren Lebensschwerpunkt die Universität Duisburg-Essen darstellt, nämlich den über 30.000 Studierenden.

Die mobile Version verlassen