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WDR Fernsehen: Die Sehnsucht nach Familie vereint junge und ältere Menschen in NRW

Düsseldorf (ots) – Es gibt eine Sehnsucht, die die Menschen aus allen Regionen, Nationalitäten, gesellschaftlichen Schichten, mit allen Bildungsabschlüssen und in jedem Alter verbindet: die tiefe Sehnsucht nach einer Familie. Diese Zustimmung bei sowohl älteren wie auch jüngeren Menschen ist neu. Das belegen zwei Studien der Institute Emnid und Rheingold, die jetzt im Auftrag der Sendung Lokalzeit im WDR Fernsehen durchgeführt wurde. Und noch etwas ist neu: Es ist die Sehnsucht nach der „perfekten Bilderbuch-Familie“. Eine Sehnsucht, die also auch inneren Druck, Konflikte, überhöhte Ansprüche an sich selbst und an andere impliziert.

Für 97% der 3000 Befragten in Nordrhein-Westfalen stellt die Familie das höchste Gut und den wichtigsten Lebensbereich dar. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass gerade in der jungen Generation die Familie einen enormen Stellenwert hat. Familie bedeutet auch „Heimat“ gerade bei dieser Bevölkerungsgruppe und dann wieder bei den über 65 Jahre alten Menschen. Da sind die Ansichten der sonst sehr unterschiedlichen Generationen fast deckungsgleich.

Die Meinungsforscher führen das darauf zurück, dass nach der Jahrtausendwende ein neues Bewusstsein eingesetzt habe. Mit den 90er-Jahren sei ein Jahrzehnt zu Ende gegangen, dass von dem Wunsch nach beruflicher und materieller Verwirklichung geprägt gewesen sei. Dies habe sich grundlegend geändert. Sebastian Buggert, Rheingold: „Die Menschen in Deutschland erleben heute eine zunehmend verfließende Lebens-wirklichkeit, in der sie nicht mehr wissen, worauf sie sich verlassen oder worauf sie setzen können. Orientierungslosigkeit und Ängste sind die Folge. Die Familie ist hier ein Rückzugsort, wo man im engsten Kreis Halt, Geborgenheit und Liebe sucht.“

Mangels Alternativen orientierten sich die Menschen nach wie vor in hohem Maße am traditionellen Bild einer klassischen Familie, das sie zudem perfekt umzusetzen suchen. Dieser Perfektionsanspruch sei im Endeffekt nicht zu realisieren, was sowohl die Familiengründung (Bindungsschwierigkeiten) als auch die Familien selbst belaste, so die Meinungsforscher. Insofern bestehe im Prinzip eine doppelte Sehnsucht: Die nach der Familie als Ort der Bindung und Geborgenheit, und die Sehnsucht nach der klassischen Familien-Idylle als Ideal und Lebensziel.

Die Umfrage ergab außerdem, dass die meisten Menschen bereit sind, zugunsten der Familie auf anderes zu verzichten, z.B. auf berufliche Verwirklichung und auch auf Geld.

Es gilt allerdings nicht mehr das klassische Familienbild, das vom Ehepaar mit zwei Kindern geprägt ist. Unverheiratete Paare, sogenannte Patchwork-Familien, Alleinerziehende und auch in geringerem Umfang gleichgeschlechtliche Paare werden genauso als Familie wahrgenommen.

Familie wird, der Studie nach, weitestgehend positiv wahrgenommen. Die Verlässlichkeit ist dabei der wesentliche und verbindende Faktor. 96% der Befragten stimmen der Aussage zu, dass in einer Familie jeder „für den anderen da sei“ und 92% geben an, dass sie in einer Familie leben, in der man liebevoll miteinander umgeht. Der Aussage, dass man im Leben auch ohne Familie ganz gut zurecht komme, wollten nur 6% voll und ganz zustimmen.

Die WDR-Lokalzeit ist ein Programm, das dem Thema Familie einen sehr hohen Stellenwert einräumt. Darin sehen sich die Macher jetzt auch durch die Studie bestätigt. „Für mich ist die Familie die Urzelle von Heimat. Die Sehnsucht nach einem Nest, nach Zugehörigkeit ist für die Menschen ein großes Bedürfnis, dem wir in unserer Lokalzeit gerecht werden wollen“, beschreibt Gabi Ludwig, Chefredakteurin in Düsseldorf, den Stellenwert der neuen Studie für die erfolgreichste Sendung im WDR Fernsehen.

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