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Grüne Duisburg-Walsum: Fördert der Steag-Anteilskauf Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung der Natur in Kolumbien?

Der Vorstand der Grünen in Duisburg-Walsum stellt sich folgende Frage: Fördert der Ankauf der Steag-Anteile durch das Stadtwerkekonsortium womöglich Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen und zerstört die Umwelt in Kolumbien?
Den Vorstandsmitgliedern liegen Informationen vor, wonach das 1999 fertiggestellte Kohlekraftwerk Termopaipa IV in Kolumbien, mit einer Nennleistung von 163 MW, für die Befeuerung des Kessels, heimisch abgebaute Kohle benutzt, die unter widrigen Bedingungen gefördert wurde.
Die aus Kolumbien stammende Steinkohle wird nach Aussage verschiedener Umweltverbände und Menschenrechtsorganisationen, u.a. der ila (Informationsstelle Lateinamerika), von Menschen indianischer Herkunft abgebaut, die teilweise unter Zwang und gefährlichen Arbeitsabläufen die Kohle nach oben fördern müssen.
So werden z.B. Arbeitskräfte für den Kohleabbau aus dem Volk der Barí rekrutiert, oftmals Kinder, die dann für den Knochenjob in den Bergwerken eingesetzt werden.
Der Abbauvorgang zerstört nachweislich ganze Gebiete von Bauern und heimischen Naturvölkern, da durch eigens geänderte Gesetze die Möglichkeiten geschaffen wurden, Bodenschätze und Rohstoffe auch in geschützten archäologischen, historischen oder kulturellen Stätten und ökologisch geschützen Standorten zu fördern.
Kolumbien verfügt erwiesenermaßen über die größten Kohlereserven Lateinamerikas und ist mit 90 Prozent des Kohleexportes weltweit einer der Marktführer.  Das Land ist nach den GUS Staaten der zweitgrößte Kohlelieferant Deutschlands, noch vor Australien und Südafrika.
Diese importierte Kohle wird anschließend auch in deutschen Kohlekraftwerken, auch die der Evonik Steag GmBH mit rund 7.800 MW elektrischer Gesamtleistung, verfeuert.
Für den Vorstand der Walsumer Grünen ist somit ein direkter Bezug der Steag zu den in Kolumbien herrschenden Gegebenheiten nachweisbar und macht den Kauf der Steag-Anteile von 51 Prozent vom Evonikkonzern unmöglich.
"Es ist einfach moralisch nicht vertretbar, dass wir mit einem Kauf der Steag-Anteile, unter anderem durch die Stadtwerke Duisburg, solche Bedingungen weiterhin unterstützen", sagt Jürgen Schröder, Sprecher der Walsumer Grünen.
"Ich fände es gut, hier ein Zeichen zu setzen, der den Raubbau an der Natur und am Menschen an den Pranger stellt, indem die Entscheidungsträger vom Kauf dieser Anteile absehen" , fügt Vorstandsmitglied Ralf Welters hinzu.
Der Ortsverband der Grünen in Walsum hatte sich bereits in den letzten Tagen zum Steag-Anteil-Kauf geäußert und wird dieses Bieterverfahren auch weiterhin kritisch verfolgen. —

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