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Gesamtschule – Gemeinschaftsschule – Wie die CDU das in der Praxis unterläuft….

Image by Wikipedia-Wappen Kleve

Der Kreis Kleve ist in bildungspolitischer Hinsicht so etwas wie die Diaspora des Landes NRW: In von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studien belegt der Kreis Kleve Platz 439 von 439 bundesweiten Kreisen/kreisfreien Städten der BRD in puncto „Bildung und Ausbildung“. http://www.prognos.com/Familienatlas-2007.176+M5c0f08db4cf.0.html

Die Stadt Kleve steht an hinterster Stelle in NRW, was die Abiturquote in NRW anbelangt.

Das scheint die Verwaltung und die Fraktion der CDU in Kleve „prickelnd“ und quasi „Gott gegeben“ zu finden…

Im Kreis Kleve gibt es eine einzige Gesamtschule, Elterninitiative vor 11 Jahren mit 3-jährigem Kampf gegen CDU-Bildungsdespoten, in Goch, ca. 25 km von der Stadt Kleve entfernt. Jahr für Jahr nimmt man hier, bis zum Anschlag, 150 Kinder auf und lehnt bis zu 270 ab…

Und dennoch lehnt die Verwaltung der Stadt Kleve mit allen Mitteln die Errichtung einer Gesamtschule in Kleve ab…! Trotz 60%-iger Mehrheit der befragen Eltern, trotz bestehender Gebäude, trotz..

Nicht nur das, sie will erst gar keinen Antrag an die zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf stellen – denn die könnte ja die „Argumente“ der Stadt Kleve prüfen! Die Stadt Kleve – seit einiger Zeit protzig mit dem Logo „Hochschulstadt“ auf dem Briefpapier – nennt zwei Gründe für die Nicht-Antragstellung: 1)   „Kein Geld“ – man rechnet sich (höchst zweifelhafte) zusätzliche Schülerfahrtkosten von ca. 41.000 Euro pro Jahrgang hoch; dies bei einem „kleinem“ Haushalt von ca. 130 Mio Euro.

Was aber geht: Größenwahnsinnigen Vorständlern eines örtlichen Fußballvereins 1,4 Mio Euro hinterherzuwerfen, dessen zweckgebundene Verwendung dann auch noch mehr als fragwürdig und unsicher ist. ( 1. FC. Kleve – „Hurra wir sind Regionalliga“)

Für diese 1,4 Mio Euro kann man den angeblich zusätzlichen Schülerverkehr für ca. 18 Jahre sicherstellen – „Geht aber nicht“, so die Stadt Kleve….

Dann – wie auch immer – hat man in der Planung des Neubaus der Fachhochschule Rhein-Waal in Kleve „vergessen“, dass es da einen Betrieb gibt der entweder umziehen muss oder die Planung nicht stimmte. Hier stehen zusätzliche Kosten von 3,5 Mio Euro im Raum – reicht für ca. 43 Jahre Deckung der angeblich unbezahlbaren zusätzlichen Schülerbeförderungskosten…“Geht aber nicht“ sagt die Stadt Kleve…

Und 2.)  „Die Nachbargemeinden lehnen eine Gesamtschule in Kleve ab“ führt die Stadt Kleve an – und lässt wohlweislich unerwähnt wie das „gefingert“ wurde.

Konkret gibt es zwei Nachbargemeinden mit Hauptschulen: Kranenburg und Bedburg-Hau.

Bedburg-Hau:

Hier gehen der Schule in spätestens 2014 die SchülerInnen aus – ohne jede Gesamtschule. Schon heute hält sich diese Schule nur noch weil Klever Kinder in der Zahl von 5-8 diese auswärtige Schule besuchen. Gäbe es diese Klever Kinder nicht in Bedburg-Hau – wann wäre da „Schluss“, in 2012, in 2013…?

Aber – eine mögliche Gesamtschule in Kleve ist ja die Gefahr….?!

Kranenburg:

Hier gab es eine Elternumfrage in Kranenburg als auch die Stellungnahme des Hauptschulrektors, Hr. Rütten. Beide Aktionen führten zu einer positiven Verwaltungsvorlage

http://www.kranenburg.de/www/AblageSi.nsf/HTML/D0BF789F43604EB8C125773E0037C66D/$FILE/10006804.pdf

Welche aber, gegen den Elternwillen, von der Kranenburger CDU per Ratsmehrheit gekippt wurde!

http://www.kranenburg.de/www/AblageSi.nsf/HTML/1B022E70A5EE913DC12577760056F778/$FILE/r100701-%C3%B6.pdf (TOP 9)

Hierzu ist unbedingt zu erwähnen, dass das für die Ablehnung initiierende Ratsmitglied, Claus Hösen, nicht nur Ratsmitglied und Parteifreund des Klever Bürgermeisters ist – sondern auch Direktor des eher elitären Klever „Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums“. Gleichzeitig ist er damit auch Mitglied des Klever Schulausschusses und hat sich öffentlich dahin gehend zur Gesamtschule geäußert, dass einem Abschluss auch eine Leistung entgegen stehen müsse – ein Affront gegen Kinder und Lehrer jeder Gesamtschule weil damit unerstellt wird hier würde einem das Abi nachgeworfen….

Goch, Gesamtschule Mittelkreis:

Hier lehnt der „Verbandsvorsteher“, zufällig CDU-Bürgermeister Karl-Heinz Otto, eine weitere Gesamtschule im Kreis Kleve ab – mit der Begründung „Leistungsheterogenität der Schülerlandschaft“…

http://kleve.de/www/sitzungsdienst.nsf/HTML/F2BC33C153E64368C1257760003E82BD/$FILE/Stellungnahme_Goch_1.pdf

Wobei Jahr für Jahr mehr Kinder abgelehnt werden müssen als angenommen werden können. Wobei es schon in Kleve allein mehr Nachfrage (>160/ Jahr) als mögliches  Angebot (112) gibt, wobei es vielleicht 4-6 Klever Kinder  pro Jahr schaffen (und sich wegen der 1,5 h-Fahrt je Strecke zutrauen) zur Gocher Gesamtschule zu gehen…!

Alles in Allem – sieht man sich die Verfahrensweise der Stadt Kleve an, angefangen von der Abrede von Mehrheiten in Abstimmungen, http://www.kleveblog.de/?p=3518, über Informationsverweigerungen hinsichtlich der Auslastung von Gebäuden (Platz für 800, 200 sind da – aber „kein Platz“ im aufgelösten Sebus-Gymnasium…) bis hin zur Totalverweigerung überhaupt einen Antrag an die Bezirksregierung zu stellen – muss man der CDU Kleve und Umgebung ein Kompliment machen: Bildungsdespoten erster Klasse!

Dass dann noch Grundschulen jahrelang auf Sanierung ihrer Toilettenanlagen warten müssen, obwohl die Gelder vor über 12 Monaten freigegeben wurden, und das Provisorium „Modell Bauwagen“ zum Standard verkommt – das passt in die von der CDU-Ratsfraktion erklärte“solide und gut funktionierende Schullandschaft in Kleve“!

Hauptsache „Hochschulstadt“ Kleve ….

**Gastkommentar von Jens-Uwe Habedank aus Kleve. Habedank ist, wie sein Parteigenosse Peters, seit über einem Jahr in der Gesamtschul-Inititiative Kleve tätig, stand u.a. bei jedem Wetter und sammelte, wie viele engagierte Eltern und Bürger aus anderen Parteien, Unterschriften etc. – Die beiden Kreis-Kleve-Mandatsträger Gonder und Nellissen, verweigerten nicht nur jeden Kontakt zur Gesamtschul-Initiative; es interessiert sie einfach nicht! Dafür initiierten sie aber ein Parteiausschlussverfahren gegen Habedank und Peters…

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