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Start-Messe Essen: Eigener Chef mit Franchising-Konzepten

Photo: Christian Spließ

Informieren – netzwerken – beraten lassen. Das bietet seit 1998 die alljährlich in Essen stattfindende Start-Messe für Gründer, Selbstständige und junge Unternehmer. Besonders wer die vielfältige Welt des Franchising erkunden wollte kam in Essen auf seine Kosten.

Allerdings hätte man als Besucher nach der Ankündigung auf der Webseite dann doch einen etwas größeren Umfang der Messe erwarten können – mit Halle 11 und 12 waren es gerade mal gut zwei Hallen, wobei eine noch nicht mal bis zur Gänze genutzt wurde. Fernerhin war die Auslagerung von zwei Programmschienen in ausgegliederte Räume nicht gerade ideal. Allerdings stellte man so auch sicher, dass nur diejenigen die Vorträge und Workshops besuchten, die Interesse an der Sache hatten.

Aufregende neue Ideen waren auf der Stadt nur selten zu entdecken. So überraschte Langnese mit der „Happiness Movement“. Dahinter verbirgt sich die Übertragung des MyMüsli-Prinzips in ein Franchise-Konzept: Der Kunde wählt bei dem Eis seiner Wahl die Zutaten selbst aus, diese werden dann zusammengestellt und der Kunde bekommt genau sein Wunscheis. Sicherlich auch nicht unbedingt das neueste Prinzip, Subways hats vorgemacht, aber für Eis-Sorten immerhin eine Neuerung. „Your Way“ hat man diese Variante des Eis-Standes benannt, auf deren Flyern das Facebook-Symbol prangte. Auffallend: Die große Anzahl von Gastronomie-Franchises. Doch auch hier gab es bis auf Mr.Chicken – einem Burgergeschäft nur mit Hühnerfleisch – keine großartigen Überraschungen. Die Branche beschwört zwar momentan die sogenannte „Gründerzeit“ , doch angesichts des recht übersichtlichen Besucherandrangs stellt sich die Frage, ob man hier nicht vielleicht doch eher einen modernen Mythos begründen möchte. Die Finanzkrise ist nicht spurlos vorbeigegangen.

Und dann gabs in diesem Jahr doch eine Neuerung: Die Beraterlounge für all diejenigen, die Fragen zum Thema Gründen hatten. Neben dieser Leistung bot die Start-Messe auch ein Vortragsprogramm, bei dessen Vielfalt man gar nicht so recht wußte wo man überall hineinschauen durfte oder sollte. 140 Vorträge insgesamt hatten die Veranstalter an Bord genommen – die Auswahl fiel da schwer. Etwas mißliebig: Zwischen den einzelnen Vorträgen gab es nur kurze Pausen. Wer sich viele Vorträgte vorgenommen hatte sah also von der Messe selbst relativ wenig. Dabei schwankte die Qualität der Vorträge durchaus: Angefangen mit einer Überziehung von knapp anderthalb Stunde über einen recht planlos und geschwätzig wirkenden Dozenten bis hin zu fachgerechter Information war alles dabei. Immerhin hatte man ja die Freiheit aufzustehen und zu gehen.

Highlights: Die Vorträge der Rheinschafe aus Duisburg zum Thema Marketing und Eva Ihnenfelds Ausführungen über Social Media als Zeitfresser aus Dortmund. In der  abgelegenen Messebrücke war das Interesse am Thema des Web 2.0 sehr groß. Ein Thema, das allerdings auf der Messe selbst noch keine große Rolle spielte. Wer gründet, der gründet in Deutschland offenbar lieber etwas Solides und Handfestes – Social Media Coaches, Online-Redakteure oder kleine Medienunternehmen hätten auf der Start-Messe nichts Neues erfahren. Ob die Branche hier zu spät reagiert oder einfach glaubt, dass das Internet und die neuen entstehenden Berufe keine Relevanz besitzen ist die Frage. Eine Antwort darauf gab es jedenfalls am heutigen Samstag nicht.

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