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Loveparade: Duisburgs kommissarischer Polizeipräsident sah „Staubildung im Karl-Lehr-Tunnel" kommen

Detlef von Schmeling

Duisburgs kommissarischer Polizeipräsident Detlef von Schmeling war sich der mit der Loveparade verbundenen Risiken offenbar schon im Vorfeld vollauf bewusst. In seinem Einsatzbefehl vom 19. Juli („Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“) wollte von Schmeling nicht auszuschließen, dass die Love Parade „weit mehr Publikum anziehen wird als vom Veranstalter erwartet“.

Der Polizeichef prognostizierte fünf Tage vor der Veranstaltung für den Überfüllungsfall „emotionale Reaktionen der Besucher“, „Druck auf die Einlässe zum Veranstaltungsgelände“ und „eine daraus resultierende Staubildung im Karl-Lehr-Tunnel“. Dies stehe auf Seite 6 des 43 Seiten starken Papiers, das „Spiegel Online“ vorliegt.

In dem Einsatzbefehl spreche von Schmeling auch das Problem eines „gefüllten Veranstaltungsraumes“ mit „Auswirkungen auf die Zuwege (Unzufriedenheit, Druck auf die Einlässe, Be-/Überfüllung von Zuwegen, Versuche des anderweitigen Erreichens des Veranstaltungsgeländes) an, das er „als ebenso relevant erachtet“ wie das erwartete Gedränge auf dem Hauptbahnhof.

Ob der Befehl auch Anordnungen enthält, wie die Polizeibeamten gegebenenfalls auf die von Detlef von Schmeling als relevant erachteten Problem zu reagieren gehabt hätten, lässt „Spiegel Online“ unerwähnt. Allerdings scheint dieser vertrauliche Polizeibefehl im Widerspruch zur bisherigen Darstellung zu stehen, derzufolge ausschließlich der Veranstalter für die Sicherheit der Menschen auf dem Veranstaltungsgelände zuständig gewesen sei.

Der leitende Regierungsdirektor von Schmeling gilt in Duisburg wegen seiner Nähe zum örtlichen Linksfraktionsvorsitzenden Dierkes und dessen antisemitischen Auffassungen als umstritten.

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