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CDU Duisburg und das Selbstverständnis

Adolf Sauerland - Foto: Stadt DU

Adolf Sauerland - Foto: Stadt DU

Gestern habe ich noch auf einen Brief hingewiesen, den Thomas Mahlberg als Chef der Duisburger CDU im Februar 2009 an den damaligen Innenminister Dr. Wolf (FDP) geschrieben hat. Dieser Brief war bereits damals Bestandteil der Berichterstattung der Rheinischen Post.

Erst nach meinem zynischen Kommentar gestern, wurde dieser Brief nun von der Website der CDU kommentarlos entfernt. Auf Grund der Relevanz für die aktuellen Ereignisse erlaube ich mir jedoch, hier eine Kopie des Originals zu dokumentieren.

Auch, weil wir bei xtranews diese Art der „Geschichtsrevisionierung“ als einen Schlag in das Gesicht all jener empfinden, die zu den Betroffenen gehören.


Brief an den Innenminister Dr. Ingo Wolf von Thomas Mahlberg MdB
Sehr geehrter Herr Dr. Wolf,

aus Sorge um das Ansehen meiner Heimatstadt
Duisburg wende ich mich heute mit diesem Schreiben an Sie. Der
Duisburger Polizeipräsident Rolf Cebin zählt auf Grund seines
Lebensalters und seiner Dienstjahre zu den erfahrenen Kräften der
Polizei in Nordrhein-Westfalen, seine Handlungsweisen insbesondere der
jüngsten Vergangenheit sprechen aber leider eine ganz andere Sprache.
Bis zu den sogenannten Mafia-Morden in Duisburg vertrat der
Polizeipräsident stets die Auffassung, in Duisburg gäbe es keine
nennenswerte organisierte Kriminalität. Eine fatale Fehleinschätzung die
durch das Geschehen vor dem Restaurant ?Da Bruno? mehr als transparent
wurde. Vor wenigen Wochen lies der gleiche Polizeipräsident bei einer
Anti-Israel-Demon- stration in Duisburg Israelische Flaggen entfernen
und trat unser Demokratieverständnis mit Füssen. Während sich Menschen
in aller Welt über das Vorgehen zu Recht empörten, versuchte Herr Cebin
seine Entscheidung in einer ersten Stellungnahme gar noch zu
verteidigen. Am vergangenen Wochenende lies die Duisburger Polizei
nunmehr erklären, eklatante Sicherheitsmängel stünden einer Durchführung
der Love Parade in Duisburg im Jahre 2010 entgegen. Während der
Veranstalter der Love Parade noch nicht einmal eine Strecke angemeldet
hat und die Gespräche zwischen Stadt und Veran- stalter geführt werden,
sagt Herr Cebin ab, wenn man die Presseberichterstattung richtig
interpretiert, die Love Parade für Duisburg ab. Eine
Negativberichterstattung in der gesamten Republik ist die Folge. Ich
frage Sie, Herr Dr. Wolf, was treibt den Duisburger Polizeipräsidenten
zu einer derartigen Handlung ? Warum spricht er nicht mit den
Verantwortlichen der Stadt Duisburg sondern fügt der Stadt Duisburg
einen weiteren Imageschaden zu ? Bereits nach dem Fahneneklat hatten
viele Menschen drastische Sanktionen aus dem Innenministerium erwartet.
Sie sind bisher ausgeblieben. Der neuerliche Eklat veranlasst mich zu
der Bitte, Duisburg von einer schweren Bürde zu befreien und den
personellen Neuanfang im Polizeipräsidium Duisburg zu wagen. Im
Interesse der in Duisburg lebenden Menschen, im Interesse der Polizei.
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Mahlberg MdB

(09.02.2009)

Screenshot:

Nachtrag um 11:45

Ich wurde via Twitter darauf hingewiesen, dass der Artikel noch online wäre. Ich würde sagen er ist es wieder. Was von beidem ist eigentlich nebensächlich, sofern er nicht wieder verschwindet.

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