Angesichts der fehlenden schwarz-gelben Mehrheit in zwei Wahlgängen beklagte Gröhe den heimlich vorgetragenen Protest aus den eigenen Reihen. Natürlich verböten sich bei einer geheimen Wahl Kategorien wie ,Abweichler‘ oder ,feige’", betonte Gröhe. Aber es gehöre seiner Ansicht nach schon dazu, "wenn man Zweifel am Kandidaten hat – das, glaube ich, hatten sehr wenige allenfalls – wenn man einen anderen Kandidaten wählen will oder wenn man Unmut bekunden will, dass man das vorher deutlich macht".
Am Ende bleibe aber, dass Schwarz-Gelb im dritten Wahlgang gezeigt habe: "Das Wahlverhalten der Linkspartei war nicht wahlentscheidend." Angesichts der von Joachim Gauck vorgenommenen klaren Abgrenzung von der Linkspartei nannte es Gröhe "beschämend", dass SPD-Chef Sigmar Gabriel und Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin in kleinen Gesprächen und über das Fernsehen doch "um die Stimmen der Rot-Roten, der Dunkelroten, geworben" hätten. "Man wollte hier in der Wahl des Staatsoberhaupts eine rot-rot-grüne Mehrheit und das bei einem Kandidaten, wie Joachim Gauck. Das war eher peinlich", sagte Gröhe.
Das komplette Interview als Video und im Wortlaut ist zu finden unter: www.lvz-online.de