Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Norman Paech in Duisburg an der Uni

Eigentlich sollte der ehemalige Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Sprecher der Linksfraktion Norman Paech bereits gestern einen Gastvortrag an der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum Nahostkonflikt halten. Der Politikwissenschaftler und UDE-Gründungsrektor, Lothar Zechlin, hatte Paech ursprünglich für Dienstag, den 22. Juni nach Duisburg eingeladen.

Doch die Veranstaltung wurde recht kurzfristig auf den heutigen Mittwochabend verlegt. Der Gastvortrag soll zur Stunde im Raum LK 062 auf dem Campus Duisburg stattfinden. Diese Verlegung sei „lediglich organisatorisch bedingt“, erklärte UDE-Sprecherin Beate Kostka, ohne jedoch genauere Angaben zum Charakter der organisatorischen Probleme zu machen.

Der Verdacht ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass ein Zusammenhang zum „Widerstand gegen Paech-Auftritt in Duisburg“, wie die Duisburger WAZ ihren Bericht überschreibt, bestehen könnte. Der Protest gegen den äußerst umstrittenen Gastdozenten ist ursprünglich von der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) initiiert worden, die der xtranews-Redaktion auf Anfrage leider mitgeteilt hat: „Zu dieser Thematik stehen wir zurzeit nicht für ein Interview zur Verfügung“. Die LHG sieht in Paech einen „linksradikalen Israelgegner“.

Zwar etwas nebulös, aber immerhin hat die LHG auf unsere Anfrage geantwortet, während die Juso-HSG unsere eMail schlicht unbeantwortet ließ. Dass Beate Kostka von der Uni-Pressestelle uns ignoriert, ist zwar ebenso bezeichnend wie bedauerlich, aber nicht weiter überraschend.

Laut WAZ Duisburg wird Paech vor allem sein Vergleich von Kazam-Geschossen und Neujahrsraketen vorgehalten. Redakteur Jörn Esser kommentiert: Die aus den Palästinensergebieten abgefeuerten Raketen kosteten bereits zahlreiche Menschenleben. Ob ein solcher Vergleich nun antisemitisch, linksradikal oder schlichtweg idiotisch ist, liegt wohl im Auge des Betrachters.“

Vor einigen Tagen merkte ich hier auf xtranews an: „Ob die Universität Duisburg-Essen ein Problem mit diesem Zeugnis politologischer Kompetenz hat, wird man sehen. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass die Duisburger Politikwissenschaftler mit dem Paech-Auftritt in ihren Hallen genauso umgehen werden wie die Duisburger Kommunalpolitiker mit dem ihres Dierkes´ in den ihren.“

Wir werden sehen. Zur Stunde dürfte diese Universitätsveranstaltung laufen. Wir werden Sie so bald als möglich über das Geschehen informieren. xtranews-Chefredakteur Thomas Rodenbücher ist mit Kollegen vor Ort. Uns liegt schon jetzt ein Interview mit dem Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde zu diesem Vorgang vor; die Kollegen bemühen sich selbstredend um weitere Statements.

xtranews wird gewiss ein Backup bringen mit gewohnt intensiver Bildberichterstattung. Die Kollegen vor Ort wollen sehen, ob sie ein wenig Licht in das Dunkel um die Veranstaltung mit Prof. Dr. Norman Paech bringen können. Die Gründe für dieses Hickhack dürften zweifellos interessanter sein als die Einlassungen des hinlänglich bekannten Israelgegners, der selbst von Genossen aus der Linksjugend als „Antisemit“ bezeichnet wird.

Warten wir also auf die Berichte, die Interviews und die Fotos!

Die mobile Version verlassen