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Another Brick in the Wall

Vorstand der Piratenpartei Deutschland auf dem...

Image via Wikipedia

 
 
Die Piratenpartei unterstützt die Forderungen der Schüler/innen,
Auszubildenden und Studierenden, die am kommenden Mittwoch für ein
kostenfreies und selbstbestimmtes Lernen auf die Straße gehen. Damit
demonstrieren sie auch für die bildungspolitischen Ziele der Piratenpartei.
 
»Nachdem im Herbst eine ganze Generation auf den Straßen war, haben sich
die Zustände im Bildungssystem leider immer noch nicht verbessert. Die
Protestierenden sind also zu Recht enttäuscht und wütend«, erklärt
Christopher Lauer, Bundesvorstandsmitglied der Piratenpartei und Student
der Kultur und Technik. Mit Sorge betrachtet die Piratenpartei die im
Vergleich zum Herbst schleppende Mobilisierung. »Die Unzufriedenheit und
der Wunsch nach einem anderen Lernen sind zwar unvermindert groß. Aber
dass nach all dem Einsatz, der medialen Aufmerksamkeit und den
Versprechungen nichts passiert ist, demotiviert natürlich. Man
vermittelt unserer Generation, dass man sich für unseren politischen
Einsatz letzlich nicht interessiert. Sich dann über die
Politikverdrossenheit der Jugend zu beschweren, ist wirklich makaber.«
 
Nach Überzeugung der Piratenpartei ist die Entwicklung seit Herbst 2009
vor allem zwei politischen Mängeln anzulasten: Die Bürger haben kaum
Einflussmöglichkeiten auf die politischen Entscheidungsprozesse und die
wenigen demokratischen Mitbestimmungsrechte der Studierenden an den
Hochschulen werden eher ab- als ausgebaut.
 
»Die Menschen wollen politisch teilhaben, sie wollen etwas verändern.
Derzeit rennen aber enthusiastische, engagierte Bürger mit guten Ideen
gegen Mauern«, kritisiert Daniel Flachshaar, Bundesvorstandsmitglied der
Piratenpartei und Doktorand im Bereich Biochemie und Molekularbiologie.
»Diese Mauern gilt es einzureißen: Wir brauchen mehr
Mitbestimmungsmöglichkeiten im politischen Geschäft und eine umfassende
Demokratisierung der Bildungseinrichtungen. Stattdessen wurde die Mauer
in den letzten Monaten aber mit neuen Ziegelsteinen aufgestockt.«
 
Bildung ist seit dem Bundesparteitag im Juli 2009 eines der politischen
Kernthemen der Piratenpartei. Im freien Zugang zu Informationen und
Bildung sieht sie ein Menschenrecht. Ziel institutioneller Bildung muss
sein, die Menschen zu mündigen, kritischen und sozialen Bürgern zu
erziehen. Die Piratenpartei fordert deshalb
* ein selbstbestimmtes Lernen, das Bildung als individuellen Prozess
begreift,
* Bildungsgebühren jeglicher Art abzuschaffen,
* einen von sozialer Herkunft unabhängigen Zugang zu Bildung,
* eine demokratische Organisation von Bildungseinrichtungen, so dass die
Lernenden diese angemessen mitgestalten können,
* keinen Einfluss der Wirtschaft auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und
Stellenvergabe,
* Lehrmittel unter freien Lizenzen zu fördern, um rechtliche und
finanzielle Lehrhürden abzubauen.
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