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Hasenhüttl nennt Berufung Ackermanns zum Missbrauchsbeauftragten "fatal"

Weltjugendtag 2005

Image by mjohn2101 via Flickr

Saarbrücken (ots) – In der Diskussion über sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen hat der Kirchenkritiker Gotthold Hasenhüttl dem Trierer Bischof Stephan Ackermann mangelnden Aufklärungswillen vorgeworfen. Die Berufung Ackermanns zum Sonderbeauftragten der Bischofskonferenz für die Missbrauchsfälle sei "fatal, weil er von seiner Stellung her von vorneherein befangen ist", sagte der Saarbrücker Theologie-Professor der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe). Ackermann vertrete eine Position, die besage, dass als erstes die "heilige Person" Kirche geschützt werden müsse und nicht die Opfer. Nur ein Externer könne für Aufklärung sorgen, sagte Hasenhüttl. Ein Bistumssprecher wies Hasenhüttels Vorwurf gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" zurück. Der Bischof habe immer betont, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfahren müsse. Wie Hasenhüttl zu seiner Einschätzung komme, sei "in keiner Weise nachvollziehbar". Die Kirche kooperiere auch mit den Staatsanwaltschaften. Bereits am Vortag hatte Hasenhüttl Papst Benedikt XVI. im Missbrauchsskandal heftigt kritisiert. Er sei der   "Hauptverantwortliche für die Vertuschung" sagte Hasenhüttl der "Saarbrücker Zeitung" mit Verweis auf ein Schreiben an die Bischöfe, in dem der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger, im Jahr 2001 unter Androhung von Kirchenstrafe verfügt habe, dass kein Fall von Missbrauch veröffentlicht werden dürfe. Den aktuellen Hirtenbrief zu den Missbrauchsfällen hatte Hasenhüttl als "enttäuschend" bezeichnet.

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