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FDP-Reiseaffäre weitet sich aus – Firma des Westerwelle-Bruders reiste mit Brüderle – Mronz erhielt Dienstpass vom Auswärtigen Amt

Image by Getty Images via Daylife

Die Affäre um die umstrittene Besetzung von Wirtschaftsdelegationen bei Auslandsreisen der Bundesregierung weitet sich aus. Die Firma Far Eastern Fernost Beratungs und Handelsgesellschaft, an der ein Bruder von FDP-Chef Guido Westerwelle beteiligt ist, war auch mit Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) unterwegs. Wie das Wirtschaftsministerium dem SPIEGEL bestätigte, war Far Eastern- Geschäftsführer Ralf Marohn im vergangenen Dezember in China zu Brüderles Wirtschaftsdelegation gestoßen. Marohn hatte auch Außenminister Westerwelle nach China begleitet. Wegen der Mitnahme des Unternehmers, einem Geschäftspartner seines Bruders, war Westerwelle in die Kritik geraten. Auch Westerwelles Lebensgefährte, der Sportvermarkter Michael Mronz, war nicht nur privat mit dem FDP-Chef unterwegs. Bei einer Reise der FDP-Bundestagsfraktion nach China im Jahr 2007 war Mronz Mitglied der begleitenden Wirtschaftsdelegation. In dieser Funktion führte er auch Gespräche mit einem hohen Funktionär der kommunistischen Partei Chinas, der gleichzeitig dem Vorbereitungskomitee für die Olympischen Spiele 2008 in Peking angehörte. Mronz fungierte seinerzeit als Berater für ein geplantes Reitsportzentrum, das in China realisiert werden sollte. Wie er in die Wirtschaftsdelegation der FDP gelangte, wollte Mronz auf SPIEGEL-Anfrage nicht beantworten. Seine Reisekosten habe er damals selbst bezahlt. 2008 erhielt Mronz einen Dienstpass des Auswärtigen Amtes. Das Dokument, mit dem auch deutsche Honorarkonsuln reisen, hatte die FDP-Bundestagsfraktion für ihn beantragt.

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