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Industrie übt im Atomstreit scharfe Kritik an Stadtwerken

Düsseldorf (ots) – Im Streit um längere Laufzeiten für Atomkraftwerke hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) scharfe Kritik an den Stadtwerken geübt. 150 kommunale Energieversorger hatten angedroht, Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe in neue klimafreundliche Kraftwerke zu stornieren, falls die Bundesregierung an der Verlängerung der Laufzeiten festhält. Die Drohung der Stadtwerke sei "eine Hiobsbotschaft für alle Stromkunden", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die von der schwarz-gelben Koalition geplante Laufzeitverlängerung bringe Vorteile für Industrie, Verbraucher und Umwelt. Die Stromkosten eines Haushalts gingen um jährlich 150 Euro zurück, wenn die Akw-Laufzeiten auf 60 Jahre verlängert würden. Die Stadtwerke produzieren zehn Prozent der Energie in Deutschland. Sie befürchten eine deutliche Zunahme der Marktmacht der großen Energieversorger Eon, RWE, EnBW und Vattenfall, wenn die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert werden. Sie forderten die Bundesregierung auf, die Reaktorbetreiber zu verpflichten, im Gegenzug alte Kohlekraftwerke stillzulegen.

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